Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.
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dimi[si . . . reg]redique, in locan[dis castris . . . modum p]raescrip-
tum a me ... legionum et cohof]tium auxiliar[ium . . . e]aque per-
tine\rent ad veteranos eorumque filios.
Von der Neuordnung der Lagerreligion berichten die Inschriften
aus Mainz1. Der Kaiser beruft sich auf ein früheres Edict, das er
am Beginn des Krieges erlassen hat. Er bedient sich also in der
inschrift desselben Ausdruckes wie die Acta Arvalia p. GXGVII
per limitem Raetiae ad hostes exstirpandos barbarorum terram introi-
turus est.
Da der Fälscher in das Gewebe seiner Vita Severi Alexandri
die mannigfaltigsten Fäden verwoben hat, die echte Überlieferung
fast immer ausgetilgt hat, so gehört die Analyse gerade dieser
Vita zu den schwierigsten Aufgaben, die die Quellenkritik zu
lösen hat.
III. Die Geschichte des Kaisers Aurelianus.
29, 6, 1 haec nos de Firmo2 cognovisse scire debuisti, sed digna
memoratu. nam ea, quae de illo Aurelius Festivus, libertus Aureliani,
singillatim rettulit, si vis cognoscere, eundem oportet legas, maxime
cum dicat Firmum eundem inter crocodillos, unctum crocodillorum
adipibus, natasse und andere Leistungen des Firmus als Tierbän-
diger. B oll bemerkt mir: ,,Es ist in der Quelle des Fälschers eine Ge-
schichte dem Firmus beigelegt, deren Held im Griechischen —
bei Lukian Philops. C. 60 f. — nicht zufällig gerade Pankrates
heißt: die Geschichte ist.eben von dem einen ,,Starken“ auf den
andern, eben den Firmus, übertragen. Es ist die Geschichte von
jenem ägyptischen Zauberer (dem alten Meister in Goethes
Zauberlehrling), der auf Krokodilen reitet und mit ihnen zu-
sammen schwimmt, während sie schweifwedelnd um ihn herum-
tanzen. Die Salbe aus Krokodilfett hat ihre Parallele zu Massen
in den griechischen Zauberpapyri und gehört in das alte Rezept
des ομοιον όμοίω.“
Der Aureliani libertus ist nach der Analogie geschaffen des
gleich darauf zitierten Phlegon Hadriani libertus, von dem er
nur wußte, was 1, 16, 1 steht. Er heißt Festivus, um das geist-
volle der Erzählung über Firmus zu bezeichnen, wie Cicero in
1 S. 140.
2 Über die Herkunft der beiden anderen Firmus vgl. S. 18.
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dimi[si . . . reg]redique, in locan[dis castris . . . modum p]raescrip-
tum a me ... legionum et cohof]tium auxiliar[ium . . . e]aque per-
tine\rent ad veteranos eorumque filios.
Von der Neuordnung der Lagerreligion berichten die Inschriften
aus Mainz1. Der Kaiser beruft sich auf ein früheres Edict, das er
am Beginn des Krieges erlassen hat. Er bedient sich also in der
inschrift desselben Ausdruckes wie die Acta Arvalia p. GXGVII
per limitem Raetiae ad hostes exstirpandos barbarorum terram introi-
turus est.
Da der Fälscher in das Gewebe seiner Vita Severi Alexandri
die mannigfaltigsten Fäden verwoben hat, die echte Überlieferung
fast immer ausgetilgt hat, so gehört die Analyse gerade dieser
Vita zu den schwierigsten Aufgaben, die die Quellenkritik zu
lösen hat.
III. Die Geschichte des Kaisers Aurelianus.
29, 6, 1 haec nos de Firmo2 cognovisse scire debuisti, sed digna
memoratu. nam ea, quae de illo Aurelius Festivus, libertus Aureliani,
singillatim rettulit, si vis cognoscere, eundem oportet legas, maxime
cum dicat Firmum eundem inter crocodillos, unctum crocodillorum
adipibus, natasse und andere Leistungen des Firmus als Tierbän-
diger. B oll bemerkt mir: ,,Es ist in der Quelle des Fälschers eine Ge-
schichte dem Firmus beigelegt, deren Held im Griechischen —
bei Lukian Philops. C. 60 f. — nicht zufällig gerade Pankrates
heißt: die Geschichte ist.eben von dem einen ,,Starken“ auf den
andern, eben den Firmus, übertragen. Es ist die Geschichte von
jenem ägyptischen Zauberer (dem alten Meister in Goethes
Zauberlehrling), der auf Krokodilen reitet und mit ihnen zu-
sammen schwimmt, während sie schweifwedelnd um ihn herum-
tanzen. Die Salbe aus Krokodilfett hat ihre Parallele zu Massen
in den griechischen Zauberpapyri und gehört in das alte Rezept
des ομοιον όμοίω.“
Der Aureliani libertus ist nach der Analogie geschaffen des
gleich darauf zitierten Phlegon Hadriani libertus, von dem er
nur wußte, was 1, 16, 1 steht. Er heißt Festivus, um das geist-
volle der Erzählung über Firmus zu bezeichnen, wie Cicero in
1 S. 140.
2 Über die Herkunft der beiden anderen Firmus vgl. S. 18.