Metadaten

Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0151
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

151

Heliogabalus coleretur. dicebat praeterea Iudaeorum et Samarita-
norum religiones et Christianam devotionem illuc transferendam,
ut omnium cultararum secretum Heliogabali sacerdotium teneret.
Als Elagabal den heiligen Stein nach Rom übertragen ließ1,
erhielt er seinen Platz im Palaste des Priesterkönigs selbst. Aurel.
Victor 23, 1 trcinslatoque Romam dei simulacro in palatii penetrali-
bus constituit2, das bestätigt Herodian 5, 6, 3 της τε Παλλάδος τό
άγαλμα — ές τον έαυτοΰ Τάλαμον μετήγαγε. Dio 79, 12, 1 Ούρανίαν
-ές τδΠαλάτι,ον καΤίδρυσεν. Urania als die Gemahlin seines Gottes,
das Palladium als ihre Begleiterin3.
Diese Trias wurde auch in Emesa verehrt und gab so dem
Elagabal den Gedanken ein, als Gegenbild der Capitolinischen
'Trias, die Vereinigung der höchsten Götter des Reiches, des arabi-
schen Elagabal, der carthagischen Iuno Caelestis und der griechi-
schen Pallas zu verfügen. Darin kam ganz folgerichtig der Sieg
der Völker des Reiches über den weltbeherrschenden Gott des
Capitols zum Ausdruck4. Der Tempel, der die drei Götterbilder
aufnahm, lag im Innern des Kaiserpalastes und kann daher nur
geringe Größe gehabt haben5.
Der große Tempel, von dem Herodian berichtet6 5, 5, 8, kann
nicht auf dem engbebauten Palatin gestanden haben, wo es an
Kaum für einen so kolossalen Bau und seinen weiten Bezirk7 fehlte.
Vielmehr berichtet die Vita offenbar richtig, 1, 6 dei Heliogabali,
cui templum Rornae in eo loco constituit, in quo prius aedes Orci
fuit. Der Tempel des Dispiter ist zu verstehen, der an der West-
seite des Circus nahe dem Aventin gelegen hat8, also in der Nähe
des Soltempels, der im Circustale auf der Seite des Aventin stand9.
Eben dies wird die Wahl des Platzes für den Tempel des neuen
1 Erst im Jahre 221. Heidelb. Sitzb. 1918, 6, 16.
2 Nur daraus ist 3, 4 genommen trotz des iuxta.
3 Rein erfunden hat sich der Fälscher Matris typum et Vestae ignem
ancilia et omnia Rotnanis venerancLa. Gerade das Gegenteil war die
Absicht des Baalpriesters.
4 Vgl. Religion des römischen Heeres S. 60, über die gleichartige Um-
bildung des Dolichenuskultus. Die Monumente schön abgebildet, Österreichi-
sche Jahreshefte 11,234.
5 Abhandlung zur römischen Relig. 201 Anm. 3.
6 Hülsen, Topogr. 1, 3, 106. Auf ihn beziehen sich alle Nachrichten
mit Ausnahme von Vita Heliogabali 3, 4; vgl. S. 150.
7 Vgl. S. 152.
8 Hülsen, Topogr. 1, 3, 119.
3 Hülsen, Topogr. 1, 3, 115.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften