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4. von Domaszewski:
Sol bestimmt haben1 und zu dieser Lage paßt wieder die Angabe
der Vita S. Sebastiani Jan. 20 p. 642, wonach ein Märtyrer den
Kaiser angeredet habe stans supra gradus Heliogabali. Das wäre
also oberhalb des Circus maximus, des gewöhnlichen Ortes der
Christenschlächterei. So lag der Tempel auch dem Kaiserpalast
gegenüber und das Götterbild hatte nur den Circus maximus zu
durchziehen für die Ceremonien im großen Tempel.
Wieder verschieden ist der Tempel, der nach Herodian 5, 6, 6
έν τώ προαστείω erbaut war. Ihm ist zu glauben. Er hat den
ganzen Spuk in Rom selbst mit angesehen. Ein Tempel in der
Stadt und ein Tempel vor der Stadt ist durch das Ceremoniell des
Cultus geboten gewesen ές δν έκάστου έτους κατηγε τον θεόν ακμάζοντας
θέρους.
So hatte Dusara in Petra einen großen Tempel in der Stadt
(Kasr Fir'aun) und den Felstempel auf dem Der2, ln Arabien
war die Berghöhe der Sommersitz des Gottes.
Von größtem Werte ist die Nachricht über den Cult des großen
Tempels in der Stadt. 17, 7, 4. omnes deos sui dei ministros esse
aiebat, cum alios eius cubicularios appellaret, alios servos, alios
diversarum rerum ministros. Boll macht mich darauf aufmerk-
sam, daß das offenbar orientalisches Hofzeremoniell ist, auf die
Religion übertragen. So berichtet Ps.-Aristoteles περί κόσμου
cap. 6 vom Perserhofe. Der König im Innern des Palastes ist
unsichtbar: έξω δέ άνδρες οί πρώτοι καί δοκιμώτατοι διεκεκόσμηντο,
οί μέν άμφ’ αύτόν τον βασιλέα, δορυφόροι τε καί θεράποντες — das
sind die cubicularii et servi — und nachher viele einzelne Würden-
träger, των τε λοιπών έργων έκαστοι κατά τάς χρείας έπιμεληταί, wört-
lich == alios diversarum rerum ministros. Ebenso ist die Reise des
Gottes nach seinem Sommersitze in den Bergen Hofzeremoniell
des Perserkönigs3.
Welche Götter aber unter den Dienern des Elagabal zu ver-
stehen sind, sagt die Vita weiter, lapides qui divi dicuntur ex proprio
templo, Dianae Laodiciae ex adyto suo, in quo id Orestes posuerat,
adferre voluit. Daß zahlreiche Götterbilder von Elagabal nach Rom
übertragen werden, berichtet Herodian 6,1,3 πρώτον μέν ούν τά άγάλ-
ματα τών θεών, άπερ έτυχεν εκείνος κινήσας καί μεταγαγών, έπεμψαν
ες τούς άρχαίους καί ίδιους νεώς τε καί σηκούς.
1 Abhandlung, zur röm. Religion S. 225 für den Apollotempel.
3 Brünnow, Provincia Arabia 1, 307. 311.
3 S. 16.
4. von Domaszewski:
Sol bestimmt haben1 und zu dieser Lage paßt wieder die Angabe
der Vita S. Sebastiani Jan. 20 p. 642, wonach ein Märtyrer den
Kaiser angeredet habe stans supra gradus Heliogabali. Das wäre
also oberhalb des Circus maximus, des gewöhnlichen Ortes der
Christenschlächterei. So lag der Tempel auch dem Kaiserpalast
gegenüber und das Götterbild hatte nur den Circus maximus zu
durchziehen für die Ceremonien im großen Tempel.
Wieder verschieden ist der Tempel, der nach Herodian 5, 6, 6
έν τώ προαστείω erbaut war. Ihm ist zu glauben. Er hat den
ganzen Spuk in Rom selbst mit angesehen. Ein Tempel in der
Stadt und ein Tempel vor der Stadt ist durch das Ceremoniell des
Cultus geboten gewesen ές δν έκάστου έτους κατηγε τον θεόν ακμάζοντας
θέρους.
So hatte Dusara in Petra einen großen Tempel in der Stadt
(Kasr Fir'aun) und den Felstempel auf dem Der2, ln Arabien
war die Berghöhe der Sommersitz des Gottes.
Von größtem Werte ist die Nachricht über den Cult des großen
Tempels in der Stadt. 17, 7, 4. omnes deos sui dei ministros esse
aiebat, cum alios eius cubicularios appellaret, alios servos, alios
diversarum rerum ministros. Boll macht mich darauf aufmerk-
sam, daß das offenbar orientalisches Hofzeremoniell ist, auf die
Religion übertragen. So berichtet Ps.-Aristoteles περί κόσμου
cap. 6 vom Perserhofe. Der König im Innern des Palastes ist
unsichtbar: έξω δέ άνδρες οί πρώτοι καί δοκιμώτατοι διεκεκόσμηντο,
οί μέν άμφ’ αύτόν τον βασιλέα, δορυφόροι τε καί θεράποντες — das
sind die cubicularii et servi — und nachher viele einzelne Würden-
träger, των τε λοιπών έργων έκαστοι κατά τάς χρείας έπιμεληταί, wört-
lich == alios diversarum rerum ministros. Ebenso ist die Reise des
Gottes nach seinem Sommersitze in den Bergen Hofzeremoniell
des Perserkönigs3.
Welche Götter aber unter den Dienern des Elagabal zu ver-
stehen sind, sagt die Vita weiter, lapides qui divi dicuntur ex proprio
templo, Dianae Laodiciae ex adyto suo, in quo id Orestes posuerat,
adferre voluit. Daß zahlreiche Götterbilder von Elagabal nach Rom
übertragen werden, berichtet Herodian 6,1,3 πρώτον μέν ούν τά άγάλ-
ματα τών θεών, άπερ έτυχεν εκείνος κινήσας καί μεταγαγών, έπεμψαν
ες τούς άρχαίους καί ίδιους νεώς τε καί σηκούς.
1 Abhandlung, zur röm. Religion S. 225 für den Apollotempel.
3 Brünnow, Provincia Arabia 1, 307. 311.
3 S. 16.