Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.
153
Das ist ganz ausgezeichnet! denn die Bals des Ostens sind
vielfach auf Berghöhen in einem offenen Temenos verehrt wor-
den1. Die lapides qui divi dicuntur sind die baetyli der Baalims
Syriens. Wenn der heilige Stein von Laodicea auf den Münzen
Elagabals dargestellt wird, wie er auf einem Wagen mit vier Pfer-
den gefahren wird, so ist das seine Übertragung nach Rom.
Jetzt erkennt man erst, was der Fälscher mit der angeblichen
Vereinigung der jüdischen, samaritanischen und christlichen Religion
in dem Tempel auf den Palatin für einen Unfug getrieben hat.
Mit Hilfe des Briefes ersann er so eine Deutung der Worte der
Vita: omnes sane deos sui dei ministros esse aiebat.
Nach dem Berichte über die Übertragung der heiligen Steine
nach Rom fährt die Vita fort: Et Orestem quidem ferunt non unum
simulacrum Dianae nec uno in loco posuisse sed multa in multis.
posteaquam se apud Trici flumina circa Hebrum ex responso puri-
ficavit, etiam Orestam condidit civitatem, quam saepe cruentari homi-
num sanguine necesse est. Et Orestam quidem urbem Hadrianus
suo nomini vindicari iussit eo tempore, quo furore coeperat laborare,
ex responso, cum ei dictum esset, ut in furiosi alicuis domum vel
nomen inreperet. nam ex eo emolitam insaniam ferunt, per quam
multos senatores occidi iusserat. Mit Recht erkennt Peter hier eine
Anspielung auf die beiden blutigen Schlachten bei Adrianopel
der Jahre 313 und 323. Die ganze Episode über die Stadt Oresta
ist eine Einschaltung jenes Fortsetzers der Biographien2, der die
Vita Constantini hinzugefügt hat. Hier kann man es mit Händen
greifen, daß dieser Fortsetzer eine griechische Quelle benützt
hat. Denn diese mythologische Erzählung entspricht der Charak-
teristik des Όνάσιμος ιστορικός και σοφιστής3.
Die Spuren der Geschichte des Kaisers Aurelianus lassen sich
weiter verfolgen an den Namen.
29, 4, 4 nam quidam Burburus nomine de numero vexillariorum,
notissimus potator — et cum ei Burburus diceret: 'Quare non faeces
bibisti respondit ille: (Stulte, terra non bibitur. Der Name Βόρ-
βορος zeigt, daß das Buch ursprünglich griechisch geschrieben
war. An dem Ausdruck numerus4 vexillarorium ist wieder das
Heerwesen des vierten Jahrhunderts zu erkennen. Die lateinische
1 Hermes 37,91. Princeton Expedition p. 3, 104.
2 Vgl. S. 26. 73. 81.
3 S. 137.
4 Mommsen, Hermes 24, 196.
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Das ist ganz ausgezeichnet! denn die Bals des Ostens sind
vielfach auf Berghöhen in einem offenen Temenos verehrt wor-
den1. Die lapides qui divi dicuntur sind die baetyli der Baalims
Syriens. Wenn der heilige Stein von Laodicea auf den Münzen
Elagabals dargestellt wird, wie er auf einem Wagen mit vier Pfer-
den gefahren wird, so ist das seine Übertragung nach Rom.
Jetzt erkennt man erst, was der Fälscher mit der angeblichen
Vereinigung der jüdischen, samaritanischen und christlichen Religion
in dem Tempel auf den Palatin für einen Unfug getrieben hat.
Mit Hilfe des Briefes ersann er so eine Deutung der Worte der
Vita: omnes sane deos sui dei ministros esse aiebat.
Nach dem Berichte über die Übertragung der heiligen Steine
nach Rom fährt die Vita fort: Et Orestem quidem ferunt non unum
simulacrum Dianae nec uno in loco posuisse sed multa in multis.
posteaquam se apud Trici flumina circa Hebrum ex responso puri-
ficavit, etiam Orestam condidit civitatem, quam saepe cruentari homi-
num sanguine necesse est. Et Orestam quidem urbem Hadrianus
suo nomini vindicari iussit eo tempore, quo furore coeperat laborare,
ex responso, cum ei dictum esset, ut in furiosi alicuis domum vel
nomen inreperet. nam ex eo emolitam insaniam ferunt, per quam
multos senatores occidi iusserat. Mit Recht erkennt Peter hier eine
Anspielung auf die beiden blutigen Schlachten bei Adrianopel
der Jahre 313 und 323. Die ganze Episode über die Stadt Oresta
ist eine Einschaltung jenes Fortsetzers der Biographien2, der die
Vita Constantini hinzugefügt hat. Hier kann man es mit Händen
greifen, daß dieser Fortsetzer eine griechische Quelle benützt
hat. Denn diese mythologische Erzählung entspricht der Charak-
teristik des Όνάσιμος ιστορικός και σοφιστής3.
Die Spuren der Geschichte des Kaisers Aurelianus lassen sich
weiter verfolgen an den Namen.
29, 4, 4 nam quidam Burburus nomine de numero vexillariorum,
notissimus potator — et cum ei Burburus diceret: 'Quare non faeces
bibisti respondit ille: (Stulte, terra non bibitur. Der Name Βόρ-
βορος zeigt, daß das Buch ursprünglich griechisch geschrieben
war. An dem Ausdruck numerus4 vexillarorium ist wieder das
Heerwesen des vierten Jahrhunderts zu erkennen. Die lateinische
1 Hermes 37,91. Princeton Expedition p. 3, 104.
2 Vgl. S. 26. 73. 81.
3 S. 137.
4 Mommsen, Hermes 24, 196.