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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 14. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 2 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37676#0011
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Zum sasanidischen Recht, 11.

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Glcichsetzung von söAoMt7 'Schwefel(wassei-)' mit vao* * 'Eid' gelangte,
und weiter noch zur Ersetzung von uao* durch söT^d, so daß das
Wort vop ganz unter ging.
Aber soAtwd ist begreiflicherweise zunächst nicht der
in Juristen-, sondern der in Laienkreisen übliche, der volkstümliche
Ausdruck für 'den Eid leisten'. Der sasanidische Richter
dd7.woo-)\ mindestens der älteren Zeit, kannte noch die verschiedenen
Arten der Lao-Ablegung und verfügte ihre Anwendung für den zur
Lao-Ablegung Bestimmten und Bereiten, den Laoö% (2A, s. DkM. 7d9.
21). Wenn nun der Richter in irgend einem Rechtsfall das mit dem
Schwefelwassertrunk verknüpfte Lao* für angezeigt erachtete, so be-
diente er sich dafür in seiner Verfügung des Ausdrucks hjto uo ^ \
uao- 7 söAcoad 'das Jko* mit dem Schwefel(wasser)'. AVir finden
ihn im Rechtshuch zweimal gebraucht: MhD. 9 und 7S. 16E
Das MhD. erwähnt noch einige weitere Arten des Lao*; leider
aber sind die Zusätze, mit denen deren Besonderheit bezeichnet
wird, gar wenig durchsichtig.
a) Ein besonderes Lao* wird MhD. LA 3 und d<3. 3 nam-
haft gemacht.
a) Dort, MhD. JL 2—5 steht: 3 sontfP
^^110 r rucn ^ ^ \ [t] wwAi ^^110 t ^
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° .'. tvor A^ 3 %''<xs7aA; M at^ä-
dö/*c7 ^ [^] hä vao* 7 ^ad ^ 3 ^ 4
sänm/- Art var äiöM var^ä7 7ca aä 7b 7 ä^ä7?uar7äu <ya/7
Aa 5 var havaadaA /ao roaf ^oraau-^a 7ioou^buuA d. i. wenn der
Kläger sagt: 'Die Sache ist mein Eigentum, und unberechtigter-
weise hat sie der Beklagte in Besitz/ und cs ist die Entscheidung

Feuer legen' und 'Darauf will ich Gift nehmen', die doch nichts anderes melir
besagen als 'Das will ich, wenns sein muß, beschwören'.
* MhD. 3. 7 f. werden zwei Richterldassen geschieden : tA -* dötoua?*
^ ntos 'der ältere Richter' und 0) -*ddtea-or ^ 7'os 'der jüngere Richter',
in os und Aas gehen wahrscheinlicit auf das Alter; s. z. B. PN(T). 7. 10 mit Air Wb.
1298 (unten). Aber die Richter werden sich wohl nicht allein dem Alter, sondern
vor allem dem Rang nach unterschieden haben. Ygl. DkM. 730. 6 f. (SBE. 37.
178), wo von einem /rüttor doGan?- und einem opurfOMi VicO-Aor gesprochen wird.
- Die Hs. hat kmm statt k k^K), s. 8. 18 No. 1. ^ Fehlt in der Hs.
^ Die stehende Formel (certa verba) für die Eigentumsklage: s. S. 16, Z. 31 f.

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