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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 6. Abhandlung): Die Consulate der römischen Kaiser — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37668#0007
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Die (Konsulate der römischen Kaiser.

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ling die Steilung an der Spitze des Staates zur Pflicht zu machen,
scheiterte an der stumpfen Roheit des Jungen. Erst in den Narren-
possen seiner letzten Tage nimmt Nero das Gonsulat wieder auf.
Galba mit seinem einflußreichsten Berater T. Vinius, sowie
Otho mit seinem Bruder bekleiden das Antrittsconsulat. Vitel-
lins wird die Absicht gehabt haben, am ersten Januar 70 das
Amt anzutreten. Denn er überließ seinen siegreichen Feldherren
Alienus Caecina und Fabius Valens das Gonsulat des 1. Juli 69.
Die kleinbürgerlichen Flavier sind bestrebt, die Bezeichnung
des Jahres dauernd an ihren Namen zu knüpfen. Vespasianus
ist so gut wie immer Gonsul gewesen, mit einer Ausnahme, stets
mit seinem Sohne Titus. Der Privatmann, der im Jahre 71 sein
Amtsgenosse war, ist der spätere Kaiser Nerva.
Titus, der wenigstens am Hofe erzogen war, bekleidete das
erste Gonsulat mit seinem Bruder, überließ aber schon das zweite
Privatleuten. Der plebeische Dünkel lag ihm ferne.
Dagegen unter Domitianus, der nur das Gemeine in der
Natur seines Vaters geerbt hatte, tritt dieser Zug erst recht her-
vor und im Jahre 84, nach seinem ruhmreichen Germanenkrieg,
ließ er sich gleich auf zehn Jahre zum Gonsul designierend. Um so
bedeutsamer muß es sein, daß Domitianus in den Jahren 89.
91. 93 auf das Gonsulat verzichtete.
Im ersten Falle ist der Grund klar geworden durch die Arval-
akten, die erkennen lassen, daß der Aufstand des Antonius Satur-
ninus ihn bestimmte, am Ende des Jahres 88 Rom zu verlassen^.
So konnte er den Processus consularis nicht feiern. Ehe noch
der Kaiser, der mit der Garde von Rom aufgebrochen waU, am
Rhein eintraf, hatte der Statthalter Niedergermaniens^, Aulus
Lappius Maximus^, den Aufstand niedergeworfen. In der In-
schrift seiner Frau heißt er Gernnmici. Mit Recht
hat AIoMMSEN^ der allgemeinen Meinung widersprochen, daß im
i Dio 67, 4, 3.
^ Zuerst erkannt von BERCK, Znr Geschichte und Topographie der
Rheinlande S. 189.
s Plutarch, Aem. Paulus 25.
* RouLEZ, Möm. de l'acad. de Belg. XLI, 2, 1876, 28; RITTERLING,
Westd. Zeitschr. XII, 292f.
^ DESSAU, inscr. sei. 1006 und III add. p. CLXXIII. Auch bei Plinius
ad Traianum ep. 58 hat sicher Lappius Maximus gestanden, da im ganzen
Briefwechsel keine Person mit dem Pränomen bezeichnet wird.
^ Abh. d. Berl. Akad. 1903, 824.
 
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