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Hülsen, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 13. Abhandlung): Der kleinere Palast in der Villa des Hadrian bei Tivoli — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37690#0010
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10

Christian Huelsen:

Jahre 1750 als Stipendiat der französischen Regierung in Rum
verweilte, hat er, wie Sebastiani (Viaggio a Tivoli, p. 309) er-
zählt, Einzelaufnahmen von manchen Teilen der Villen gemacht,
welche er dem englischen Architekten Robert Adam, mit dem
er später in Spalato zusammen arbeitete, überlassen hat. Diese
Originalzeichnimgen Clerisseaus scheinen verloren: im Zu-
sammenhänge mit seinen Studien stehen jedoch offenbar die
Blätter, welche er jenem Sammelbande einverleibt hat, und die
im folgenden kurz erörtert werden sollen.
Es sind ein Blatt in Folio (37x33 cm. WZ.: D.&C. BLAVW),
welches den Plan, und ein Quartblatt, welches die zugehörige
Erklärung enthält. Auf der Rückseite des letzteren hat Cleris-
seau neben einer fast ganz verlöschten Landschaftsskizze notiert
(mit Blei): ,,Plan de Fourielti de Villa Adriana ou detail de Vaca-
demie“ und (mit Tinte): „Note du plan de Villa Adriana du Conte
Fourietti.“ Auf dem Plane selbst findet sich, in fast verlöschten
Bleistiftzügen, nur die Beischrift ‘Portion du plan general de
Villa adriana.'' Der Plan ist sorgfältig mit Lineal und Zirkel in Feder
gezeichnet, die Mauerdicken sind grauviolett laviert. Ein Maß-
stab ist nicht beigefügt, doch ergibt ein Vergleich mit Reina
und Piranesi, daß er im Verhältnis 1:300 aufgenommen ist.
Die Erklärungen sind (außer der Überschrift) nicht von Cleris-
seaus, sondern von einer gleichzeitigen italienischen Hand; sie
sind auf Taf. I, neben dem auf etwa ein Drittel verkleinerten
Grundrisse, wiederholt.
Furiettis Plan umfaßt vom Westpalaste die Räume nördlich
und östlich des großen mittleren Säulenhofes. Die südlich und
westlich an jenen Hof anstoßenden Baulichkeiten, welche seit dem
17. Jahrhundert zum Teil von den Gebäuden der Vigna Bulgarini
überdeckt waren1, sind nicht mit einbezogen, so daß wir für diese
(Wasserreservoir und Thermen ? — Q und R auf Winnefelds
Plan Taf. X, vgl. Text S. 120, 121) auf Contini-Ligorio (und
unternommene G es amt auf n ahm e der Villa, welche nicht vollendet und pu-
bliziert ist, wird von Sebastiani a. a. O. ausdrücklich von Clerisseaus
Einzelstudien getrennt.
1 Contini bemerkt zu diesen Teilen (Nr. 35): domicilium ubi nunc est
stabulum et foenile D. Bulgarini constructa super antiquitates; und (Nr. 37):
locus ubi dominus Bulgarinus erexit domum ruralem (dies Casino ist auf
PennasTaf. 112 s. u. S.25 Abb.10, sichtbar), partim super antiquitates et cacer-
nas, ac partim super fundamenta. Wie Fr. Bulgarini S. 125 angibt, besaß
die Familie diese Grundstücke seit 1621.
 
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