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Hülsen, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 13. Abhandlung): Der kleinere Palast in der Villa des Hadrian bei Tivoli — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37690#0011
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Der kleinere Palast in der Villa des Hadrian bei Tivoli.

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Piranesi) angewiesen bleiben. Es sind also nur diejenigen Teile
zur Darstellung gekommen, welche durch die Ausgrabungen von
1736/37 wirklich freigelegt waren. Eine Ergänzung aus dem
älteren Plane Continis ist absichtlich unterlassen, was für die
Beurteilung seiner Zuverlässigkeit von Wert ist. Daß für die
Bauten, welche auf beiden dargestellt sind, Furiettis Zeichner
etwa Continis Stich zugrunde gelegt und vergrößert hätte, ist
schon durch den kleinen Maßstab des letzteren (etwa 1:3000) aus-
geschlossen. Versuchen wir nunmehr in Kürze festzustellen, was sich
aus dem neuen Plane für die Kenntnis des Gebäudes gewinnen läßt.
Der Palast, am Westrande des Hügels gelegen, wo sich eine
weite Aussicht auf die Campagna und die Stadt Rom bis zu dem
am Horizonte zu ahnenden Meere bietet1, lag zwischen zwei großen
Terrassen, welche in spitzem Winkel aufeinander zulaufen, wo-
durch die unregelmäßige Begrenzung des östlichen Traktes bedingt
ist (s. Winnefelds Gesamtplan Taf. I). Die untere Terrasse stützt,
in einer Länge von er. 600 m (2000 r. F.), den Westrand des sogen.
„Gartens der Akademie“ von der „Torre di Timone“ (Rocca-
bruna) bis zur Westecke des südlichen Theaters; die obere Terrasse
beginnt nördlich am Ostrande des Kanopus-Tales. Der Höhen-
unterschied zwischen beiden Terrassen beträgt etwa 5 Meter.
Die Front des Palastes, ziemlich genau von SW nach NO
orientiert, erhob sich, wie es scheint, nicht unbeträchtlich über
das Niveau des nördlich anstoßenden „Gartens der Akademie“;
an ihrer Westecke springt der später zu besprechende große
Zentralbau mit achteckigem Kuppelsaal auf die Gartenterrasse
vor. Die Baulichkeiten gruppieren sich um einen großen recht-
eckigen Hof, auf dessen Nordseite sich eine einfache Zimmerreihe
öffnete, während an der Ostseite’(und an der von Furietti nicht
aufgenommenen Südseite) kompliziertere Gruppen von Räumen
lagen.
Auf Furiettis Plan öffnen sich (wie auch bei Contini) in
dieser Front mehrere Eingänge zu Zimmern und Sälen direkt ins
Freie: Piranesi zeichnet vor der Frontwand noch eine dazu
parallele Mauer (Abstand ca. 3 m), die man wohl mit Winnefeld
für das Fundament einer vor der Front laufenden Säulenhalle
1 Bulgarini p. 125 erwähnt, daß er den Oberstock über den Sälen
38 vermittelst einer hölzernen Treppe zugänglich gemacht habe: „dal
quäle luogo sigode un magnifico panorama, e si osserva, che VAccademia e il,
sito piü elevato della Villa.“
 
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