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Jänecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 20. Abhandlung): Die ursprüngliche Gestalt des Tropaion von Adamklissi — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37697#0007
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Die ursprüngliche Gestalt des Tropaion von Adamklissi.

bildete, um welchen der Rundbau aus Gußmauerwerk mit
massiver Verblendung später berumgebaut wurde. Als Furt-
wängler sich zum letzten Male eingehend mit dem Bau beschäf-
tigte1, hat er bereits denselben Gedanken, nur ohne diese Fol-
gerung, ausgesprochen, wenn er (S. 465) sagt: ,,Jetzt wird auch
erst die technische Anlage des Baues recht verständlich: es ward
ein massiver Turm erbaut aus Quadern von unten auf; um seinen
unteren Teil wurde ein kreisförmiger Mantel von Betonmasse
gelegt, der ein abgeschrägtes Dach erhielt und mit Quadern um-
kleidet wurde. Der Turm aber, der Kern und Hauptteil des Ganzen,


Abb. 2. Tropaion von Adamklissi, Südansicht, jetziger Zustand.
wurde über den Betonmantel emporgeführt und nahm hier sechs-
seitige Gestalt an; in zwei Geschossen wurde er emporstrebend
angelegt, um auf seiner Spitze das eigentliche Denkmal, welchem der
ganze Bau zum Postament dient, das Tropaion zu tragen.“ Meine
Ansicht unterscheidet sich hiervon lediglich dadurch, daß ein
längerer Zeitraum (137 Jahre) zwischen der Ausführung beider
Baukörper angenommen wird, während Furtwängler sie unmittel-
bar aufeinander folgen läßt.
Die Gründe für diese Annahme sind technische und künst-
lerische. Jedem aufmerksamen Besucher, der die halsbrecherische
1 Abh. d. Philos.-Philol. Kl. d. Kgl. Bayer. Ak. d. Wiss., 22. Bd.,
München 1903, S. 453—516, auf welche Benndorf und G. Niemann leider
nicht mehr geantwortet haben.
 
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