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Weise, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 21. Abhandlung): Studien zur Entwicklungsgeschichte des abendländischen Basilikengrundrisses in den frühesten Jahrhunderten des Mittelalters — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37698#0019
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Studien zur Entwicklungsgeschichte des abendländ. Basilikengrundrisses. 19
Sehen wir uns zunächst unter den bisher bekannt gewordenen
Grundrissen frühester abendländischer Kirchenbauten nach Bei-
spielen verwandter Dispositionen um. Schon früher habe ich an
anderer Stelle* 1 darauf hinweisen können, daß m. E. ein querhaus-
loser Grundrißtypus mit von seitlichen Nebenräumen umgebener
mittlerer Apsis auch im Abendland am Anfang der Entwicklung


Abb. 5. St. Vinoenz in Laon.
Rekonstruierte Ansicht der Chorpartie der ältesten Kirchen anlage.

des basilikalen Schemas steht. Beispiele dieses Typus sind aus dem
adriatischen Küstengebiete bereits in genügender Anzahl bekannt
geworden2. Im westlichen Deutschland wären Dompeter bei Mols-
heim (Unterelsaß)3, dessen Grundriß ich hier reproduziere (Abb. 6),
getretene ältere Basilika, wenn der in meinen „Untersuchungen“ S. 157 nach
Fa ymonville wiedergegebene Grundriß das Richtige trifft. Von anderer Seite
(vgl. CLEMEN,Die Kaiserpfalzen, zweiter Bericht über die Denkmäler deutscher
Kunst S. 27) werden dieApside flankierende turmartige Aufbauten angenommen.
1 Vgl. „Untersuchungen“ S. 151 ff.
2 Vgl. die in der Einleitung zitierten Arbeiten von Gerber und
Egger sowie einzelne Veröffentlichungen in den Atti e Memorie della Societä
istriana di archeologia. Unter den von Egger bekannt gemachten Grund-
rissen früher Kirchenbauten des südlichen Norikums zeigt die Kapelle auf
dem Hoischhügel im Kanaltale (S. 103f.) den hier in Frage stehenden Typus.
3 Vgl. den in meinen „Untersuchungen“ S. 142 ff. gegebenen Bericht
über die 1914 hier vorgenommene Grabung.

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