Benutzung von Dominicos Relation.
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mit seiner Histoire generalle du Serrail, et de la Cour du Grand
Seigneur, Empereur des Turcs. Ou, se voit VImage de la Grandeur
Otthomane, le Tableau des passions humaines, et les exemples des
inconstantes prosperitez de la Cour1.
Der Titel spricht deutlich genug. Das Buch ist eine Mischung
von sachlicher Darstellung und moralischen, für unser Empfinden
heute recht faden Erörterungen. Letztere sind dem Verfasser
eigentümlich, erstere stellen eine Kompilation fremden Gutes dar.
Die Hauptquellen, aus denen Baudier schöpft, ohne sie zu nennen,
sind neben ausführlichen Mitteilungen von Mitgliedern der fran-
zösischen Gesandtschaft inKonstantinopel und ähnlichem2, dieRela-
tion des Ottaviano Bon und die des Dominico Hierosolimitano.
Die Stelle, an der in Baudiers Buch Dominicos Notiz über die
Seraibibliotheken erscheint, erfordert ein Eingehen auch auf die
andere Quelle, die Relation Bons.
Zweck und Anlage von Baudiers Histoire sind von denen der
Relation Dominicos verschieden. Während Baudier im Anfänge
seines Werkes, seiner Disposition entsprechend sich ziemlich strikt
an Dominico hält, benutzt er ihn in späteren Teilen nur je nach
Bedürfnis. So erscheint bei ihm manches auseinandergerissen, was
bei Dominico zusammensteht. Umgekehrt fügt er schon im An-
fänge der Histoire aus späteren Partien Dominicos einiges ein.
Das erste und zweite Kapitel der Relation, S. 1—26 des
Druckes von 1621, schreibt Baudier im ersten Kapitel des ersten
Buches seiner Histoire S. 7—33 aus. Von späteren Teilen der
Relation (S. 42, 49) schaltet er hier bereits ein Stück ein (S. 31 f.).
Ich setze eine größere Textprobe als Beleg her.
1 Die erste Ausgabe von 1624 ist mir unzugänglich. Das Druckprivileg
ist nach gütiger Mitteilung G. K. Fortescues vom 2. Nov. 1623. — Ich zitiere
im folgenden überall nach der Ausgabe: Rouen 1642. 368 S. 8°.
2 Vgl. S. 105: Un curieux personnage qui a eu de Vautkoriti dans le
Levant, m'a appris qvC en ces mesmes lieux il arrive quelquesfois de legeres riottes
d’’amour entre le Sultan et ses Dantes ... — S. 198: Ceux qui ont veu la Cour
du Turc, habite dans Constantinople, et converse avec les naturels Citoyens
ddicelle, sgavent que teile est la grandeur du revenu annuel de ee grand Empire. . .
— S. 317: il arriva ces dernieres annies ä un Gentilhomme Francois qui estoit
ä Constantinople, du temps que le Sieur Baron de Sansy y servoit le Roy en son
Ambassade. Ce Gentilhomme allant au Divan . . . faict rencontre d'une femme . . .
— S. 347: Ces choses arriverent ä Constantinople en Vannee 1610; mais plus
fraischement Van 1614 Nassuf Bassa . . . donna par sa cheute de sa fortune
autant d’estonnement ä VOrient, comme ses prosperitez luy avoient donne d’admi-
ration. — Vgl. auch unten S. 89 A. über den Duc de Koreski.
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mit seiner Histoire generalle du Serrail, et de la Cour du Grand
Seigneur, Empereur des Turcs. Ou, se voit VImage de la Grandeur
Otthomane, le Tableau des passions humaines, et les exemples des
inconstantes prosperitez de la Cour1.
Der Titel spricht deutlich genug. Das Buch ist eine Mischung
von sachlicher Darstellung und moralischen, für unser Empfinden
heute recht faden Erörterungen. Letztere sind dem Verfasser
eigentümlich, erstere stellen eine Kompilation fremden Gutes dar.
Die Hauptquellen, aus denen Baudier schöpft, ohne sie zu nennen,
sind neben ausführlichen Mitteilungen von Mitgliedern der fran-
zösischen Gesandtschaft inKonstantinopel und ähnlichem2, dieRela-
tion des Ottaviano Bon und die des Dominico Hierosolimitano.
Die Stelle, an der in Baudiers Buch Dominicos Notiz über die
Seraibibliotheken erscheint, erfordert ein Eingehen auch auf die
andere Quelle, die Relation Bons.
Zweck und Anlage von Baudiers Histoire sind von denen der
Relation Dominicos verschieden. Während Baudier im Anfänge
seines Werkes, seiner Disposition entsprechend sich ziemlich strikt
an Dominico hält, benutzt er ihn in späteren Teilen nur je nach
Bedürfnis. So erscheint bei ihm manches auseinandergerissen, was
bei Dominico zusammensteht. Umgekehrt fügt er schon im An-
fänge der Histoire aus späteren Partien Dominicos einiges ein.
Das erste und zweite Kapitel der Relation, S. 1—26 des
Druckes von 1621, schreibt Baudier im ersten Kapitel des ersten
Buches seiner Histoire S. 7—33 aus. Von späteren Teilen der
Relation (S. 42, 49) schaltet er hier bereits ein Stück ein (S. 31 f.).
Ich setze eine größere Textprobe als Beleg her.
1 Die erste Ausgabe von 1624 ist mir unzugänglich. Das Druckprivileg
ist nach gütiger Mitteilung G. K. Fortescues vom 2. Nov. 1623. — Ich zitiere
im folgenden überall nach der Ausgabe: Rouen 1642. 368 S. 8°.
2 Vgl. S. 105: Un curieux personnage qui a eu de Vautkoriti dans le
Levant, m'a appris qvC en ces mesmes lieux il arrive quelquesfois de legeres riottes
d’’amour entre le Sultan et ses Dantes ... — S. 198: Ceux qui ont veu la Cour
du Turc, habite dans Constantinople, et converse avec les naturels Citoyens
ddicelle, sgavent que teile est la grandeur du revenu annuel de ee grand Empire. . .
— S. 317: il arriva ces dernieres annies ä un Gentilhomme Francois qui estoit
ä Constantinople, du temps que le Sieur Baron de Sansy y servoit le Roy en son
Ambassade. Ce Gentilhomme allant au Divan . . . faict rencontre d'une femme . . .
— S. 347: Ces choses arriverent ä Constantinople en Vannee 1610; mais plus
fraischement Van 1614 Nassuf Bassa . . . donna par sa cheute de sa fortune
autant d’estonnement ä VOrient, comme ses prosperitez luy avoient donne d’admi-
ration. — Vgl. auch unten S. 89 A. über den Duc de Koreski.