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Jacobs, Emil [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 24. Abhandlung): Untersuchungen zur Geschichte der Bibliothek im Serai zu Konstantinopel, 1 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37730#0146
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134

Zusammenfassung.

Die erste Kunde von Bibliotheken im Serai bringt
der Leibarzt Sultan Murad III, Dominico Yervshalmi.
Seine Nachricht von dem Vorhandensein griechischer
Handschriften in der Libraria commune im dritten
Hofe des Serai ist zuverlässig.
Dominico sah dort zwischen den Jahren 1574 und
1593 Handschriften von der Größe, der Beschaffenheit
und dem Alter des Codex Sinaiticus, Handschriften,
die, wie man mit Sicherheit annehmen darf, aus den
Kirchen und Palästen von Konstantinopel stammten
und seit den Tagen der Eroberung im Besitz der Sultane
gewesen sind.
Der Glaube, im Serai lägen die Beste der Biblio-
thek der Paläologen kommt erst im zweiten Jahrzehnt
des 17. Jahrhunderts auf.
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts lassen
sich im Schatzhaus, im dritten Hof des Serai, Bücher
und Handschriften feststellen, darunter solche, die
nachweislich aus der Zeit und aus dem Besitz des
Eroberers, Sultan Mehemmed II stammen und noch vor-
handen sind.
Eine „Bibliothek“ im Serai während des 17. Jahr-
hunderts ist bisher nicht nachzuweisen. Das Gebäude
der sogenannten „Alten Bibliothek“ diente als Archiv.
Die 1688 durch Girardin nach Paris gebrachten
Handschriften stammen nicht aus der „Serai -Biblio-
thek“ sondern aus dem Privatbesitz des 1639 ver-
storbenen Prinzen und Sultan Mustafa.
1719 wird im dritten Hofe des Serai ein Biblio-
theksgebäude errichtet.
Anlage zu Seite 30.
Die Corvina.
Die viel umstrittene Frage, ob die Schuld am Untergang der
corvinischen Bibliothek in erster Linie den Türken zufällt — ich
glaube, daß sie zu verneinen ist —, die Frage sodann, wann die
S. 870, Z. 48ff. (Exemplar in Göttingen, U.-B.). — Vgl. Legrand: Biblio-
graphie hellenique du NVIIe siede, T. 5, Paris 1903, S. 419.

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