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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 3. Abhandlung): Griechische Planetendarstellungen in arabischen Steinbuechern — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37680#0045
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Griechische Planetendarstellungen in arabischen Steinbüchern.

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sicher vor Aussatz und Kolik und Schlangen, er begehrt nicht viel
Dattelwein zu trinken, er fällt nicht vom Reittier, und jedes An-
liegen, um das er an diesem Tag bittet, wird ihm gewährt.
Figur der Sonne. Was ihren Stein anlangt, so ist es der
Arümas (Diamant)1). Graviere in ihn die Sonne: das Bild eines
Mannes, die rechte Hand ausgestreckt, in seiner Linken ein Schild2), und
unter seinen Füßen folgende [Zeichen]: ΛΑΛΑ'» er ist stehend,
und sie richten ihren Blick nach oben. Setze ihn in einen Siegel-
ring von Gold und tue unter den Ringstein ein Zaubermittel, das
Atjanütis3) genannt wird, das ist der Bernstein; und von den Zauber-
mittein dasjenige, welches Albazgüz?, d. i. Sonnensamen4), genannt
wird. Wer diesen Siegelring bei sich hat, ist groß in den Augen
der Könige und Führer der Menschen, setzt seine Anliegen durch
und wird auf eine hohe Stufe erhoben.
Was den Hermes anlangt, so nimm seinen Stein, das ist der
MagnaLs5), und graviere den Hermes: das Bild eines bartlosen Mannes,
mit einem Überwurf angetan, unter seinen Füßen zwei Schildkröten, ein
Raubtier und ein Vogel, der am Scheitel6) seines Kopfes weiß, dessen Mitte
schwarz, dessen Schwanz iveiß und schwarz ist; in seiner Hechten ein Stab,
auf seinem Haupt eine Krone und in der Krone zwei Hörner; unter seinen
Füßen folgende Schriftzeichen: tttttt- Wer diesen Siegelring
bei sich hat, erreicht alles, was er will an Weisheit — ich meine

Ü Ygl. S. 41, Note 6. Als Sonnensteine werden Bergkristall, Beryll, Diamant
und Korund angeführt.
2) Am Rand: „Figur eines Mannes, die rechte Hand ausgestreckt/ in der
Linken ein Schild“.
3) Die arabische Wortform führt mit ziemlicher Sicherheit auf Libanotis.
Diese Pflanze ist beim 9. und 35. Dekan genannt (Ruelle a.a. 0. p. 258 und 274),
findet sich aber nicht in den Listen der planetaren Pflanzen. Lire Gleichsetzung
mit dem Bernstein beruht offenbar auf einer Erinnerung des Übersetzers
oder Glossators an qAJ = Weihrauch. Ygl. S. 49, Note 4.
4) Unverständlich.
5) Das verstümmelte Wort Anitas könnte zu Chelonitis ergänzt werden,
sonst gilt aber der Magnätis als Stein des Merkur.

p) So nach der Konjektur

für jüza.

Herr Geheimrat Bezold

schreibt mir: „Ich vermute, daß wir jXA lesen dürfen. jä/) ist Wenigkeit,
Dürftigkeit, vom Haar und den Federn gesagt; vgl. Al-AsmaTs Kitäbu halqi-
1-insäni ed. Haffner 173 4, U, Xi.·»),' Lisän, s. v., und Lane, s. v.
Also: ein Vogel, der an den schwachbefiederten Stellen seines Kopfes weiß ist“.
 
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