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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 7. Abhandlung): Agatharchidea — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37684#0067
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Agatharchidea.

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vorliegt (365 A: καταλαμβάνομεν αύτόν ήδη μέν συνειλεγμένον τάς
άφάς καί τω σώματά ρωμαλέον, άσ&ενή δέ την ψυχήν: es scheint da
die generelle αίσθησής des platonischen Timäus gemeint zu sein),
so sagt doch auch ein von Fischer zu der Axiochusstelle zitiertes
Epictetscholion (zu 3, 15, 4 = Ench. 29, 2 πολλήν άφήν κατα-
πιεΐν, d. h. 'Staub’): αφή λέγεται, ή άπτική δύναμις καί άπδ του
ένεργουμένου έκ ταύτης καί το δργανον. ήγουν χειρ άφή. άλλα καί ή
άπό ταύτης πληγή, ώς ένταΰΑα (was irrig ist). Schließlich bedarf
es ängstlichen Nachforschens nicht weiter. Die Hervorhebung
der Hand als Tastorgan ist keine kostbare Entdeckung und eine
Selbstverständlichkeit, hinter der sicher kein dogmatisches Kri-
terium steckt. Überhaupt ist auch dieser ganze Abschnitt über
die Sinnenwahrnehmung, an Plato und Aristoteles gemessen
(wie wir es tun müssen), einwandfrei.
Vergleicht man ihn aber mit einem ausgesprochen neupythago-
reischen Stück wie Timäus Locrus 8, so wird der Abstand trotz
ziemlich gleicher Bildung der Reihen und anderer Ähnlichkeiten
augenfällig. Es fehlt hier noch ganz die dort vollzogene Wendung
ins Religiös-teleologische. Gott verlieh uns die Sinne, und zwar
das Auge ές Αέαν των ώρανίων καί έπιστάμας άνάλαψιν. Unser
Autor dagegen hat einfach die wie er glaubte (und er nicht zuerst
und nicht allein) aus pythagoreischen Sätzen entwickelte1 Lehre
des platonischen Timäus mit Aristoteles ausgeglichen. Man
beachte auch, wie er die Reihenfolge abändert. Bei Plato ist das
noch sehr unbefriedigend umschriebene Gebiet der άφή voran-
gestellt (26f.), dann folgen in einer offenbar aufsteigenden Wert-
folge γεΰσις οσμή ακοή οψις (28—30). Hier dagegen ist die άφή,
weil mit den übrigen sich berührend, nachgestellt und das übrige
in absteigender Folge gegeben, so daß trotz der Umstellung das
nahe sich berührende Paar γευσις und άφή nebeneinander bleiben.
Das ist sehr verständig. Zu beachten ist ferner: obwohl 439 b
13—15 Platons berühmtes und stark nachwirkendes2 Bild vom
Kopf als der Akropolis und von den Sinnesorganen als den rings-
um angesiedelten δορυφόροι, leise nachklingt (περικλείονται!),
so fehlt doch jede Spur von der daraus entwickelten stoischen
Lehre vom ηγεμονικόν und der ύπουργία der Sinne. Nichts
auch über die von Jäger 34ff. behandelten, so wichtigen Sätze
1 Vgl. besonders Eva Sagi-is a. a. 0. 5f.
2 Jäger, Nemesios 21 ff.; vgl. 51.
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