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Liebich, Bruno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 10. Abhandlung): Zur Einführung in die indische einheimische Sprachwissenschaft, 3: Der Dhātupātha — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37777#0004
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Bruno Liebich:

Vokale, von den Päninlya’s niemals geschrieben, sondern nur
mündlich überliefert wurde (pratijnäsvaritäh Päninlyäh Käs. I, 3, 11
und pratijnänunäsikyäh Päninlyäh Käs. I, 3, 2), so werden sie
auch in den indischen Ausgaben nicht an der Wurzel selbst
bezeichnet, sondern hinter den Sütra’s des Dhätupätlia beson-
ders angegeben, z. B. steht hinter bhü sattäyäm (I, 1): udättah
parasmaibhäsah, hinter kattha släghäyäm (I, 37): edhädaya udättä
anudätteta ätmanebhäsäh usw.
3 Die vollständige Ausgabe von Säyana’s Mädhavlya-Dhätuvrtti
(Benares 1897) bat zwar, wie die meisten dieser Pandit-Ausgaben,
textkritiscb nur den Wert einer guten Handschrift, ist aber auch
so überaus dankenswert und hat für die Herstellung des folgenden
Textes als Hauptquelle gedient. Die Fehler, von denen auch sie
nicht ganz frei ist, lassen sich durch den Wortlaut des Kommen-
tars gewöhnlich mit Sicherheit feststellen und berichtigen. Die
Varianten der beiden Bombayer Ausgaben, die die indische Schul-
tradition in ihrer weiteren Gestaltung ebenso beeinflussen werden,
wie dies in deutlich erkennbarer Weise seinerzeit das AVerk Säyana’s
getan hat, werden von mir vollständig aufgeführt, und in einigen
Fällen verdienten sie sogar den Vorzug; im allgemeinen aber be-
ruhen deren Abweichungen von Säyana teils auf offenbaren Fehlern,
teils auf Zusätzen aus andern Systemen, die oft den Angaben der
Dhätuvrtti selbst entnommen sind.
4 Bei dem geringen Umfang des Textes erschien es nach Lage
der Dinge als einfachste Lösung, den Dhätupätha hier noch ein-
mal abzudrucken in einer Form, die einerseits der Forderung
diplomatischer Sorgfalt Rechnung trägt, andrerseits alles an den
AVurzeln auch wirklich zum Ausdruck bringt, was Panini (wenn
auch nur für den mündlichen Unterricht) ihnen beigelegt hat.
Dies läßt sich am transkribierten Text durch Anwendung unsrer
Akzentzeichen und von zweierlei Typen erreichen; die so ge-
druckten Dhätu’s sagen unserm Auge dasselbe, wTas die mit
Akzenten, unterstützt von Handbewegungen. und mit nasalem
Klang der Anubandha-Vokale gesprochenen dem brahmanischen
Schüler. Die Akzentzeichen sind die gleichen wie in Aufrechts
Rgveda-Ausgabe; die Anubandha’s sind durch kursive Lettern
gekennzeichnet. Die beigefügten Zahlen stimmen, um Verwirrung
zu vermeiden, stets mit denen der Böhtlingkschen Ausgabe über-
ein, drücken also für zweifelhafte Fälle (z. B. I, 65a, vgl. § 10)
nicht notwendig meine eigne Ansicht aus.
 
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