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Liebich, Bruno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 10. Abhandlung): Zur Einführung in die indische einheimische Sprachwissenschaft, 3: Der Dhātupātha — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37777#0038
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38

Bruno Liebich:

Silbe oder mit Anubandha n in dem Falle, daß das Ergebnis der
Handlung auf den Agens zielt, ihm zugute kommt, sonst die
aktiven, an alle übrigen Wurzeln der neun ersten Klassen im
Aktivum nur die Parasmaipada-Endungen, während die Verba der
Cur-Klasse nach P. I, 3, 74 nicas ca sich wie die der zweiten
Gruppe verhalten. Die Anubandha gelten für vokalisehe, die
Akzente für konsonantische Wurzeln. Beispiele:
EDH (edha) Präs, edhate 'er wächst5
SMI (smiü) smayate 'er lächelt5
PAC (dupacds) pacati 'er kocht5, pacate 'er kocht für sich5
KR (dukrü) karoti 'er macht’, kurute 'er macht sich5 (sibi)
AT (ata) atati 'er wandert5
BPIÜ (bhü) bhavati 'er ist5
CUR (X, 1) corayati 'er stiehlt5, corayate 'er stiehlt für sich5.1
ß Es bleibt die Verwendung der Anubandha’s oder stummen
Buchstaben zu besprechen, die Panini kurz mit it 'der Gehende,
Schwindende5 bezeichnet.2 Was im System als 1t oder Anubandha
zu betrachten ist, lehrt P. I, 3, 2—8, und nach dieser Anweisung
ist die Kennzeichnung oben S. 5 ff. durchgeführt. Als Normal-
Anubandha bei konsonantischen Wurzeln kann ä (edha, spärdha,
ätd, hlkkd) gelten, das nur als Träger' des Anubandlia-Akzentes
(§ 25) dient, und um gleichsam den Wurzelauslaut zu konser-
vieren, der sonst nach P. I, 3, 3 (hal arityam) als Anubandha
anzusehen wäre und als solcher nach I, 3, 9 tasya lopah schwin-
den müßte. Vokalisehe Wurzeln bleiben im gleichen Fall (pä,
bhü) ohne stummen Buchstaben.
Die übrigen Anubandha folgen hier in der Reihe: i, u, r, 1;
ä, I, ü, e, o; k, n, n, t, n, p, m, s; ir, ni, tu, du. Wir sehen
sie im allgemeinen von Pan. der einzelnen Wurzel selbst angefügt,
einzeln oder zu mehreren, bis zu drei (ümsphürjä I, 254). Daneben
gibt es aber noch eine andere Methode: Pan. zählt eine Reihe
von Dhätu’s auf und schreibt ihnen dann gemeinsam einen Anu-
bandha zu. So heißt es nach I, 812: ghatädayah sitali 'die Ww.

1 Das (von mir vorbereitete) vollständige Verzeichnis der Parasmaipadinah.
Atmanepadinah und Ubhayapadinah nach Panini und Gandra habe ich aus Raum-
mangel unterdrückt und verweise dafür auf den Candra-Dhätupätha, wo die Wur-
zeln innerhalb der einzelnen Klassen nach dem Genus verbi zusammengestellt
sind (vgl. unten § 69).
2 Bühler deutete dieses it als Kürzung von iti; die richtige Erklärung s.
Gandra-Vrtti I, 1, 5.
 
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