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Vogt, Heinrich; Ptolemaeus, Claudius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 15. Abhandlung): Griechische Kalender, 5: Der Kalender des Claudius Ptolemaeus — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37782#0011
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V. Der Kalender des Claudius Ptolemäus.

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Länge und Breite der Sterne sind dem Katalog Synt. Buch VII
cap. 5 bis VIII cap. 1 zu entnehmen; Rektaszension und Dekli-
nation auf Grund der Eratosthenisch-Hipparchisch-Ptolemäischen
Ekliptikschiefe (Synt. B. I, cap. 12) ε = 23° 51'20" = 23°,86 her-
zuleiten.
Der Kalender gilt (Heib. 10, 5—9) für ein festes alexandrini-
sches Gemeinjahr, und zwar wie die Sternkoordinaten (Synt. Heib.
II, 36, 15) für das erste Jahr des Antonin, welches mit dem 1.Thoth
= 29. August 137 n. Chr. beginnt und mit dem 5. Epagomenentage
= 28. August 138 schließt1. Die Sonnenörter sind nach Synt.
Buch III cap. 6—7 zu bestimmen. Der ägyptische Tag hebt mit
der Morgendämmerung an und schließt in seinen Anfang die Früh-
phasen ein2; für unsere Aufgabe unterscheidet er sich praktisch
nicht von dem mit Mitternacht beginnenden römischen Tage.
Die geographischen Breiten der 5 Parallelkreise, für welche die
Sternphasen gelten, sind I Syene φ = 23°,86, II Unter-Ägypten φ -
30°,37, III Rhodus φ = 36°,0, IV Hellespont φ = 40°,93, V Mitte
Pontus φ = 45°,02.
Zur Lösung der sphärischen Aufgaben habe ich teils die For-
meln von G. Hofmann3, teils die von Walter Wislicenus auf-
gestellten zur Tabulierung nicht geeigneten Nr. 5 und 6 benutzt4.
1 Ideler rechnet (S. 167) als erstes Jahr des Antonin das 885.
Wandeljahr der Ära nach Nabonassar, welches 40 Tage eher, nämlich
mit dem 20. Juli 137 beginnt und mit dem 19. Juli 138 schließt. Die
40 Tage vom 20. Juli bis 28. August gehören also bei Ideler dem
julianischen Jahre 137, bei mir dem Jahre 138 an. Die Sonnenlängen
dieser Tage sind bei Ideler um 0°,24 größer, die Sehungsbogen der Früh-
phasen etwas größer, der Spätphasen etwas kleiner als bei mir. Um die Daten
derselben Sternphase in verschiedenen Breiten nicht um 1 Jahr auseinander-
zureißen, hat Ideler solche Daten, die dicht vor 26. Epiphi Alexandr. -
20. Juli Julianisch = 1. Thoth. Nabon. fallen (z. B. Sirius FA I 22. Epiphi
Alexandr. = 16. Juli Julianisch == 2. Epagom. Nabon.) nicht, wie er prinzipiell
sollte, ans Ende des 885. Jahres Nabon., sondern ans Ende des 884. Jahres
Nabon. gesetzt (S. 169, 170), also auch diese gegen Boeckh und meine Rech-
nung um 1 Jahr verfrüht.
2 Boeckh S. 50, 236, 306—308. Ginzel, Handbuch der mathemati-
schen und technischen Chronologie I, 1906, S. 162—163.
3 Über die bei griechischen und römischen Schriftstellern erwähnten
Auf- und Untergänge der Sterne. Progr. d. k. k. Gymnasiums in Triest, 1879.
S. 17-21.
4 Tafeln zur Bestimmung der jährlichen Auf- und Untergänge der
Gestirne. Publikation der astronomischen Gesellschaft XX. Leipzig 1892.
S. 11.
 
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