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Heinrich Vogt:
die durch Lageneigenschaften begründete Identifizierung mit
b Eridani nicht umstoßen. Ptolemäus’ Helligkeitsschätzungen
stimmen mit neueren Messungen öfters nicht überein, z. B. setzt
er ß Leonis statt 2,6 mit 1. —2. Größe an, α Sagittarii statt 4. mit
2.-3. Größe. An wirkliche in historischer Zeit erfolgte Hellig-
keitsänderungen wird man allein auf Ptolemäus’ Zeugnis hin nicht
glauben. Im Falle b Eridani wird Ptol. unterstützt durch den
Perser Al Sufi1, der für 964 n. Chr. die 1. Größenklasse dieses
Sterns bestätigt, während er nach eigener Beobachtung 1/3 aller
Ptolemäischen Größenangaben ändert, z. B. α Sagittarii auf
4. Größe setzt.
Die Mittelwerte. Ein Blick auf die Tabellen A und B lehrt,
daß die Sehungsbogen derselben Phase eines Sterns in verschie-
denen Breiten oft sehr erheblich von einander abweichen. Hier-
von soll zunächst noch nicht die Bede sein, da die Einzelwerte
immerhin durch Fehler der Bechnung oder der Überlieferung
unsicher sein können. Aber auch die Mittelwerte, zusammengestellt
in Tabelle C (S. 15), zeigen keineswegs, wie man erwarten sollte, ein
einheitliches Bild. Es bewegen sich die Mittel der Sehungsbogen für:
FA
SpU
SpA
FU
1. Größe zwischen
12,4 u. 8,7
12,4 u. 8,3
8,8 u. 5,6
9,6 u. 5,7
2. Größe zwischen
15,2 u. 10,3
15,2 u. 10,8
11,7 u. 7,1
11,7 u. 7,0
Auch die Mittelwerte desselben Sterns von FA und SpU
einerseits, SpA und FU andererseits stimmen nicht überein; die
Differenzen der ersten gehen bis zu 3,5, der letzten bis zu 2,3.
Natürlich kann man aus den Einzelmittelwerten die Gesamt-
mittelwerte bilden; sie sind für:
FA
SpU
SpA
FU
1. Größe
10,9
10,8
7,0
7,3
2. Größe
14,1
13,7
8,6
8,4
Diese Mittelwerte unterscheiden sich nur wenig von den
Idelerschen Werten, aber sie haben andere Bedeutung. Es sind
reine Rechnungsgrößen. Sie geben eine Eigenschaft der
Gesamtheit der Sehungsbogen an und haben einen Veranschau-
lichungswert, etwa so wie die mittlere Tagestemperatur die Gesamt-
haltung der Tageswärme veranschaulicht. Aber ebensowenig wie
1 Description des etoiles fixes, traduction par H. C. F. C. Schjellerup,
St. Petersbourg 1874.
Heinrich Vogt:
die durch Lageneigenschaften begründete Identifizierung mit
b Eridani nicht umstoßen. Ptolemäus’ Helligkeitsschätzungen
stimmen mit neueren Messungen öfters nicht überein, z. B. setzt
er ß Leonis statt 2,6 mit 1. —2. Größe an, α Sagittarii statt 4. mit
2.-3. Größe. An wirkliche in historischer Zeit erfolgte Hellig-
keitsänderungen wird man allein auf Ptolemäus’ Zeugnis hin nicht
glauben. Im Falle b Eridani wird Ptol. unterstützt durch den
Perser Al Sufi1, der für 964 n. Chr. die 1. Größenklasse dieses
Sterns bestätigt, während er nach eigener Beobachtung 1/3 aller
Ptolemäischen Größenangaben ändert, z. B. α Sagittarii auf
4. Größe setzt.
Die Mittelwerte. Ein Blick auf die Tabellen A und B lehrt,
daß die Sehungsbogen derselben Phase eines Sterns in verschie-
denen Breiten oft sehr erheblich von einander abweichen. Hier-
von soll zunächst noch nicht die Bede sein, da die Einzelwerte
immerhin durch Fehler der Bechnung oder der Überlieferung
unsicher sein können. Aber auch die Mittelwerte, zusammengestellt
in Tabelle C (S. 15), zeigen keineswegs, wie man erwarten sollte, ein
einheitliches Bild. Es bewegen sich die Mittel der Sehungsbogen für:
FA
SpU
SpA
FU
1. Größe zwischen
12,4 u. 8,7
12,4 u. 8,3
8,8 u. 5,6
9,6 u. 5,7
2. Größe zwischen
15,2 u. 10,3
15,2 u. 10,8
11,7 u. 7,1
11,7 u. 7,0
Auch die Mittelwerte desselben Sterns von FA und SpU
einerseits, SpA und FU andererseits stimmen nicht überein; die
Differenzen der ersten gehen bis zu 3,5, der letzten bis zu 2,3.
Natürlich kann man aus den Einzelmittelwerten die Gesamt-
mittelwerte bilden; sie sind für:
FA
SpU
SpA
FU
1. Größe
10,9
10,8
7,0
7,3
2. Größe
14,1
13,7
8,6
8,4
Diese Mittelwerte unterscheiden sich nur wenig von den
Idelerschen Werten, aber sie haben andere Bedeutung. Es sind
reine Rechnungsgrößen. Sie geben eine Eigenschaft der
Gesamtheit der Sehungsbogen an und haben einen Veranschau-
lichungswert, etwa so wie die mittlere Tagestemperatur die Gesamt-
haltung der Tageswärme veranschaulicht. Aber ebensowenig wie
1 Description des etoiles fixes, traduction par H. C. F. C. Schjellerup,
St. Petersbourg 1874.