V. Der Kalender des Claudius Ptolemäus.
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Die Beobachtungen von Joh. Heinr. Lambert1 und die von
Wurm2 1782 und meine eigenen beziehen sich nicht auf Sterne im
Horizont und kommen nur als untere Grenzwerte in Betracht.
Julius Schmidt3 unterstützt das unbewaffnete Auge, indem er an
einem auf den Stern eingestellten Fernrohr entlang visiert.
Joh. Elert Bode hat seiner einstmals sehr verbreiteten „An-
leitung zur Kenntnis des gestirnten Himmels“4 einen Fixstern-
kalender von 23 Sternen beigefügt, von dem Hartwig S. 3 sagt:
„Zwar sagt er nicht ausdrücklich, ob sie berechnet oder beobachtet
sind, doch möchte bei Bodes bekannter Gewissenhaftigkeit fast
anzunehmen sein, daß, wenn nicht alle, doch die Mehrzahl wirklich
beobachtet, die Berechnung der übrigen aber auf ziemlich sichere
Daten gegründet ist.“ Die Durchschnittswerte der Bode sehen
Sehungsbogen sind die Petavischen. Hierdurch allein schon ist
Beobachtung ausgeschlossen. Außerdem gibt Bode hinreichende
Auskunft über sein Verfahren. Er beruft sich (7. Aufl. S. 417)
darauf, daß die Tafel „die ungleiche Größe oder Lichtstärke der
Sterne, wie die zu verschiedenen Jahreszeiten mehr oder weniger
erhabene Lage des Tierkreises am Abend- und Morgenhorizont“
berücksichtigt, und fährt fort: „Überdem können die längeren
und kürzeren Dämmerungen hierin noch einige, obgleich wenig
erhebliche Abänderungen von den Bestimmungen der Tafel hervor-
bringen.“ Also bringt die Tafel die Einflüsse der Dämmerungs-
unterschiede nicht zum Ausdruck, also kann sie nicht auf Beob-
achtung gegründet sein, also muß sie durch Rechnung oder eine
graphische Methode (Globus oder Himmelskarte) gewonnen sein.
Die Entscheidung hierüber bringt die Erklärung, welche Bode den
beiden Fixsternkalendern für Rom und Alexandria in seiner „Clau-
dius Ptolemäus Beobachtung und Beschreibung der Gestirne“
(Berlin und Stettin 1795 S. 257 Anm.) beifügt. Dort heißt es: „Ich
habe die Angaben dieser Tafeln, vermittelst meiner neuen Himmels-
kugel, auf bekannte Art, beyläufig bestimmt.“ Die „neue Himmels-
kugel“, das ist eine drehbare Sternkarte, welche er seiner „Anlei-
tung“ beigegeben hat. Die „bekannte Art“ können vor Idelers
Ptolemäusarbeit von 1816 nur die Petavischen Sehungsbogen sein.
1 Photometria 1760, Pars V, cap. III, S. 448—449.
2 Astronomisches Jahrbuch für 1805. Berlin.
3 Astronomische Nachrichten 63/64, 1865, Nr. 1495.
4 1. Aufl. Hamburg 1768. 11. Aufl. (von Bremicker) Berlin und
Stettin 1858.
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Die Beobachtungen von Joh. Heinr. Lambert1 und die von
Wurm2 1782 und meine eigenen beziehen sich nicht auf Sterne im
Horizont und kommen nur als untere Grenzwerte in Betracht.
Julius Schmidt3 unterstützt das unbewaffnete Auge, indem er an
einem auf den Stern eingestellten Fernrohr entlang visiert.
Joh. Elert Bode hat seiner einstmals sehr verbreiteten „An-
leitung zur Kenntnis des gestirnten Himmels“4 einen Fixstern-
kalender von 23 Sternen beigefügt, von dem Hartwig S. 3 sagt:
„Zwar sagt er nicht ausdrücklich, ob sie berechnet oder beobachtet
sind, doch möchte bei Bodes bekannter Gewissenhaftigkeit fast
anzunehmen sein, daß, wenn nicht alle, doch die Mehrzahl wirklich
beobachtet, die Berechnung der übrigen aber auf ziemlich sichere
Daten gegründet ist.“ Die Durchschnittswerte der Bode sehen
Sehungsbogen sind die Petavischen. Hierdurch allein schon ist
Beobachtung ausgeschlossen. Außerdem gibt Bode hinreichende
Auskunft über sein Verfahren. Er beruft sich (7. Aufl. S. 417)
darauf, daß die Tafel „die ungleiche Größe oder Lichtstärke der
Sterne, wie die zu verschiedenen Jahreszeiten mehr oder weniger
erhabene Lage des Tierkreises am Abend- und Morgenhorizont“
berücksichtigt, und fährt fort: „Überdem können die längeren
und kürzeren Dämmerungen hierin noch einige, obgleich wenig
erhebliche Abänderungen von den Bestimmungen der Tafel hervor-
bringen.“ Also bringt die Tafel die Einflüsse der Dämmerungs-
unterschiede nicht zum Ausdruck, also kann sie nicht auf Beob-
achtung gegründet sein, also muß sie durch Rechnung oder eine
graphische Methode (Globus oder Himmelskarte) gewonnen sein.
Die Entscheidung hierüber bringt die Erklärung, welche Bode den
beiden Fixsternkalendern für Rom und Alexandria in seiner „Clau-
dius Ptolemäus Beobachtung und Beschreibung der Gestirne“
(Berlin und Stettin 1795 S. 257 Anm.) beifügt. Dort heißt es: „Ich
habe die Angaben dieser Tafeln, vermittelst meiner neuen Himmels-
kugel, auf bekannte Art, beyläufig bestimmt.“ Die „neue Himmels-
kugel“, das ist eine drehbare Sternkarte, welche er seiner „Anlei-
tung“ beigegeben hat. Die „bekannte Art“ können vor Idelers
Ptolemäusarbeit von 1816 nur die Petavischen Sehungsbogen sein.
1 Photometria 1760, Pars V, cap. III, S. 448—449.
2 Astronomisches Jahrbuch für 1805. Berlin.
3 Astronomische Nachrichten 63/64, 1865, Nr. 1495.
4 1. Aufl. Hamburg 1768. 11. Aufl. (von Bremicker) Berlin und
Stettin 1858.