V. Der Kalender des Claudius Ptolemäus.
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Zur Ergänzung füge ich die Verteilung der 76 Fälle, in denen
die Differenzen: Sehungsbogen minus Mittelwert den Wert Null
haben, geordnet nach Breiten, hinzu; erst in absoluten Zahlen,
dann in Prozenten der Phasenanzahlen.
1. u. 2. Größe
Breite
Anzahl aller
Anzahl der
in Prozenten
Differenzen
Nulldifferenzen
I
120
12
10%
II
120
22
ö
o
GO
τ—1
III
120
19
16%
IV
112
16
14%
X
108
7
6%
580
76
13%
Die Differenzen sind in den Breiten II und III am kleinsten,
die Nullanzahlen am größten; beide ändern sich gesetzmäßig nach
außen hin.
Ich schließe daraus: 1. Ein Unterschied zwischen Beob-
achtungs- und Rechnungsbreiten ist tatsächlich be-
merkbar; 2. Beobachtungen sind am meisten in den
Breiten II und III, am wenigsten in I und V anzunehmen.
Wahrer und scheinbarer Horizont. Setzen wir den Fall,
es werde der Frühaufgang eines Sterns erster Größe S', der unge-
fähr im Äquinoktium steht, bei ganz freiem Horizont und durchaus
klarer Luft an einem Datum D^ beobachtet. Alsdann wird der
beobachtete Sehungsbogen mit dem Normalsehungsbogen Η^Θ,Ο
+ 2,5 · cos E2 identisch sein oder um ihn als Mittelwert herum-
schwanken. Ein zweiter, dicht neben S' befindlicher Stern S, der
unter denselben Bedingungen in demselben Moment auftauchen
würde, möge an seiner Aufgangsstelle nicht denselben freien Hori-
zont, sondern einen Hügel von der Höhe Kx Grad antreffen. Dann
braucht er, um diesen Hügel zu überwinden, mindestens 4 · 1% Mi-
nuten und wird dem Auge erst um ebensoviel später erreichbar
sein. Inzwischen hat aber die Sonne stärker zu wirken begonnen;
der über dem Hügel aufgestiegene Stern wird an diesem Morgen
nicht mehr sichtbar sein, sondern erst an einem folgenden, näm-
lich dem Datum D^ wo im Moment seines Sichtbarwerdens die
Sonne infolge ihrer nach Osten gerichteten Eigenbewegung erst
später H^ Grad unter dem astronomischen, also H-, = Hi + Kx Grad
unter dem scheinbaren Horizont steht.
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Zur Ergänzung füge ich die Verteilung der 76 Fälle, in denen
die Differenzen: Sehungsbogen minus Mittelwert den Wert Null
haben, geordnet nach Breiten, hinzu; erst in absoluten Zahlen,
dann in Prozenten der Phasenanzahlen.
1. u. 2. Größe
Breite
Anzahl aller
Anzahl der
in Prozenten
Differenzen
Nulldifferenzen
I
120
12
10%
II
120
22
ö
o
GO
τ—1
III
120
19
16%
IV
112
16
14%
X
108
7
6%
580
76
13%
Die Differenzen sind in den Breiten II und III am kleinsten,
die Nullanzahlen am größten; beide ändern sich gesetzmäßig nach
außen hin.
Ich schließe daraus: 1. Ein Unterschied zwischen Beob-
achtungs- und Rechnungsbreiten ist tatsächlich be-
merkbar; 2. Beobachtungen sind am meisten in den
Breiten II und III, am wenigsten in I und V anzunehmen.
Wahrer und scheinbarer Horizont. Setzen wir den Fall,
es werde der Frühaufgang eines Sterns erster Größe S', der unge-
fähr im Äquinoktium steht, bei ganz freiem Horizont und durchaus
klarer Luft an einem Datum D^ beobachtet. Alsdann wird der
beobachtete Sehungsbogen mit dem Normalsehungsbogen Η^Θ,Ο
+ 2,5 · cos E2 identisch sein oder um ihn als Mittelwert herum-
schwanken. Ein zweiter, dicht neben S' befindlicher Stern S, der
unter denselben Bedingungen in demselben Moment auftauchen
würde, möge an seiner Aufgangsstelle nicht denselben freien Hori-
zont, sondern einen Hügel von der Höhe Kx Grad antreffen. Dann
braucht er, um diesen Hügel zu überwinden, mindestens 4 · 1% Mi-
nuten und wird dem Auge erst um ebensoviel später erreichbar
sein. Inzwischen hat aber die Sonne stärker zu wirken begonnen;
der über dem Hügel aufgestiegene Stern wird an diesem Morgen
nicht mehr sichtbar sein, sondern erst an einem folgenden, näm-
lich dem Datum D^ wo im Moment seines Sichtbarwerdens die
Sonne infolge ihrer nach Osten gerichteten Eigenbewegung erst
später H^ Grad unter dem astronomischen, also H-, = Hi + Kx Grad
unter dem scheinbaren Horizont steht.