Zum sasanidischen Recht. III.
25
Die Verschiedenheit des Ausdrucks in MhD. 66. 4 f. und 66.
14 ff. geht Hand in Hand mit der Verschiedenheit der juristischen
Auffassung des Falls. Farroxv mart i Vahrämän hat für sein Mä-
tlkän i hazär Fätestän eine ganze Anzahl von juristischen Autoren
ausgezogen, deren Zeiten beträchtlich auseinander liegen. Zu einer 5
vollen Einheitlichkeit in der Terminologie war es eben auch unter
den sasanidischen Juristen nicht gekommen.
Umgekehrt findet sich auch kämdstan ‘belieben’ im engeren
Sinn von salidstan ‘gefallen’; so:
MhD. 68. 12—13: 1 h<^ £eoi ^ J 13 pa vemA io
. . . £00) J ha gdivet hu xvästah 13 i man xves
cand arz1 200 vahäk arzet i tö kämet td xves . . ., d. i. Wenn er
erklärt: Die Sache meines Eigentums im Wert von 200, die dir
beliebt, soll dein eigen sein, ....
Für 1^" arz hat die Handschrift )^u arzet; s. dazu S. 9, Z. 13 ff. 15
Dem gegenüber halte man den unmittelbar vorausgehenden
Spruch MhD. 68. 9—11 (oben S. 15), wo dem i tö kämet ein i tö
saliet gegenübersteht; s. auch 68. 6 ff., S. 16.
Ein besonderer Fall des kämak dösitan und des saliostan
liegt vor 20
MhD. 68. 14—16: 2 ie-“3 hg £üoi ^ [J] 15
-5)* gw" ^ ig i £üoi j y-kzi
hO^ro^i? '3y iv *5 na $ iso-°ev in?^ü)ey [i] ka göwet
15 hu xvästak [f] man xves cand arz 200 vahäh arzet i merak saliet
tö xves u merak ig kämak ne döset adak-ec 200 paötäk kartan [m] 25
be apespärtan apäyet ce pa an 17 mätak tözisnömand .... D. i. Wenn
er erklärt: cEine Sache meines Eigentums im Wert von 200, die
dem Merak gefällt, soll dir [der Zyänah] zu eigen sein’, und [wenn
dann] der Merak die Verfügung nicht billigt, so müssen doch 200
offenkundig gemacht und ausgehändigt werden, denn in diesem 30
Maß ist er [der Schenker] zahlungspflichtig.
Zu Ende der Zeile 14 hat der Schreiber hu ausgelassen. —
In Zeile 15 hat die Handschrift n®“}) statt lö^j, s. oben S. IG No. 1.
Die hier in Rede stehende Schenkung ist der Zyänah zuge-
dacht, d. i. der Frau (zan) des Schenkers und Ehegatten in der 35
1 S. unten Z 15.
2 S. unten 32 f.
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Die Verschiedenheit des Ausdrucks in MhD. 66. 4 f. und 66.
14 ff. geht Hand in Hand mit der Verschiedenheit der juristischen
Auffassung des Falls. Farroxv mart i Vahrämän hat für sein Mä-
tlkän i hazär Fätestän eine ganze Anzahl von juristischen Autoren
ausgezogen, deren Zeiten beträchtlich auseinander liegen. Zu einer 5
vollen Einheitlichkeit in der Terminologie war es eben auch unter
den sasanidischen Juristen nicht gekommen.
Umgekehrt findet sich auch kämdstan ‘belieben’ im engeren
Sinn von salidstan ‘gefallen’; so:
MhD. 68. 12—13: 1 h<^ £eoi ^ J 13 pa vemA io
. . . £00) J ha gdivet hu xvästah 13 i man xves
cand arz1 200 vahäk arzet i tö kämet td xves . . ., d. i. Wenn er
erklärt: Die Sache meines Eigentums im Wert von 200, die dir
beliebt, soll dein eigen sein, ....
Für 1^" arz hat die Handschrift )^u arzet; s. dazu S. 9, Z. 13 ff. 15
Dem gegenüber halte man den unmittelbar vorausgehenden
Spruch MhD. 68. 9—11 (oben S. 15), wo dem i tö kämet ein i tö
saliet gegenübersteht; s. auch 68. 6 ff., S. 16.
Ein besonderer Fall des kämak dösitan und des saliostan
liegt vor 20
MhD. 68. 14—16: 2 ie-“3 hg £üoi ^ [J] 15
-5)* gw" ^ ig i £üoi j y-kzi
hO^ro^i? '3y iv *5 na $ iso-°ev in?^ü)ey [i] ka göwet
15 hu xvästak [f] man xves cand arz 200 vahäh arzet i merak saliet
tö xves u merak ig kämak ne döset adak-ec 200 paötäk kartan [m] 25
be apespärtan apäyet ce pa an 17 mätak tözisnömand .... D. i. Wenn
er erklärt: cEine Sache meines Eigentums im Wert von 200, die
dem Merak gefällt, soll dir [der Zyänah] zu eigen sein’, und [wenn
dann] der Merak die Verfügung nicht billigt, so müssen doch 200
offenkundig gemacht und ausgehändigt werden, denn in diesem 30
Maß ist er [der Schenker] zahlungspflichtig.
Zu Ende der Zeile 14 hat der Schreiber hu ausgelassen. —
In Zeile 15 hat die Handschrift n®“}) statt lö^j, s. oben S. IG No. 1.
Die hier in Rede stehende Schenkung ist der Zyänah zuge-
dacht, d. i. der Frau (zan) des Schenkers und Ehegatten in der 35
1 S. unten Z 15.
2 S. unten 32 f.