Metadaten

Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 18. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 3 — Heidelberg, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37785#0053
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zum sasanidischen Recht. III.

53

oder d. i. vimyet, vimtan, vizäyßtan, das Gegenstück von
ciwzäyet (n^er, msjp-^ey awsütan, awmyestan) 'mehren ; zu-
nehmen’; s. Btkl. WZKM. 29. 34; es bedeutet 'mindern1; ein-
1 Z. B. Sv. 4. G3 : t tü Jöl£ . . . Pürwü böäestänpän
. . . keß dat u murv . . . kämet vizütan, d. i. 'der Gärtner, der die [dem Garten
schädlichen] Tiere und Vögel vermindern will1.
[Hierher auch -*oJ-u-S -‘O-T xves vizäylh DkS. 12. 61. 3, 7 *) — DkM.
558. 2 (lückenhaft), d. i. 'Zustand dessen, der xveS vizäy ist, sein Eigen-
tum vermindert, sein Vermögen aufzehrt, in der Verarmung begriffen
ist’. Das Wort steht neben -*o-u)5J0 axvästakih (AirWb. 126 oben) 'Ver-
mögenslosigheit, Armut’ und Jor,te>Jr) anaitänih**) 'Zahlungsunfähig®!,
Insolvenz’.
*) Wo das Wort nizagidih umschrieben ist; DkS. 12. Transl.
57 No. 1 wird erläuternd dazu bemerkt: comp. Aw. naeza and gadlia,
Pers. nazaghada "gripes”, "colic”, hence "severe illness”, or "dis-
tress”. Das däucht mir recht wenig wahrscheinlich.
**) Richtig Jamasp-Asana PahlDict. (1886) 821. Sanjana um-
schreibt DkS. 12. 61 a-valdit-hüsh, was 'want of intelligence’ be-
' deuten soll. — attän (negiert mit der Schreibung des
Simplex) geht auf *ati'tauän° zurück, gehört also mit attuk,
armLW. atak, und weiter mitjüJi1? tuvän, irsw. zusammen; vgl. Bthl.
IF. 38. 47, MiranM. 3. 15 No. 2. attän ist somit 'vermögend’, anat-
tän 'unvermögend’ zu einer Leistung, usw., insbesondere im zivil-
rechtlichen Sinn zur Zahlung, 'zahlungsunfähig’.
Das MhD. enthält dafür viele Belege. So: MhD. 56. 2, 57. 2, 6,
5S. 17 (attän), 12. 6, 56. 10, 59. 5, a. 15. 7 (aitänih), 39. 3, 56. 6, 57. 9,
58. 17, 5.9. 1, 60. 8, a. 13. 17, a. 32. 3—6 (anattän), 59. 5 (anaitänih). —
Ich greife eine Stelle heraus, die besonders beweiskräftig ist, weil
sie anattän im Gegensatz zu tuvänikih verwendet, über
dessen Bedeutung kein Zweifel besteht; anaitänih ist also so viel
als atuvdmlkih; vgl. darüber Bthl. zSR. 1. 8; s. auch DkM. 718. 5 f.
MhD. 5.9. 1—10: f y ^ ‘Hü 2 'fOP SOOUK)V
b? a b)^i ‘tu a) ^ivo1) KVei )
ivi'K a ^ uü -y,» pwr fr -^5 -tv 4ifr
-w e . . 5 . . ^ y oej ^ c) $ t
)Aö i i fr b)^i ^ irr
i s ^5po'i )r>?4 f?) iw®«? im ^ennrer i fjj r?e>r
a) Hs. statt Wegen der Wiedergabe des (£3-
liier und im vorausgehendem Verbum mit ein (1. Plur.) s. S. 30,
No. 2. — b) Fehlt in der Hs. (Zeile 2 und 6). Der Schreiber las
und gleichlautend 5; s. WZKM. .90. 26ff. — c) Hs. blos £
statt ^ 4?.

5
10
15
20
25
30
35
40
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften