Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

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v. Domaszewski: Eine Urkunde bei Thukydides.

Schlachtordnung bei Thukydides und Herodot zeigt, daß die Ver-
bindung der Anactorier mit den Leucadiern organisch ist.
Dank der griechischen Frömmigkeit haben es die Elaeer er-
reicht, daß ihnen ein Platz auf dem Denkmal des Persersieges,
an dem sie keinen Anteil hatten, eingeräumt wurde, aber nicht
in der Zahl der peloponnesischen Bundesgenossen Spartas, sondern
am Schlüsse der zweiten Gruppe. Man kann hierin den Einfluß
Athens erkennen. Und das gleiche wird für Mykene gelten, an
dem Sparta, da es nicht dorisch kolonisiert war, keinen Anteil
nahm. Um so mehr werden die Lacedaemonier darauf bedacht ge-
wesen sein, dem Vorort des elischen Triphyliens, Lepreon, den sie
auch sonst gegen Elis auszuspielen gewohnt waren, die gleiche
Ehre zu sichern, auf die dieser wirklich Anspruch hatte. So wies
man ihnen einen Elis entsprechenden Platz am Schlüsse der
dritten Gruppe an.
Die Übereinstimmung des Thukydides mit dem Verzeichnis
der Schlangensäule in Mer Anordnung der Inselstaaten beweist,
daß dem Schriftsteller eine amtliche Liste der Streitkräfte des
Seereiches, die Demosthenes auf seinem Zuge mit sich führte,
zu Gebote stand. Wann er diese Urkunde für seine Darstellung
des sizilischen Krieges genützt hat, erkennt man an dem Zusatz
zu den Kleruchen Aeginas, o‘i τότε Αίγιναν ειχον. Demnach hat er
erst nach seiner Ilückkehr aus der Verbannung diesem Abschnitt
seines Werkes die letzte Gestalt gegeben. Die übrigen Urkunden,
die er in ihrer ursprünglichen Form seinem Entwurf der Zeit des
faulen Friedens nur äußerlich eingefügt hatte, mit seiner Erzählung
zu verschmelzen, war ihm nicht mehr vergönnt. Sicherlich waren
für ihn auch diese Urkunden nichts als Bausteine, die er als Mit-
lebender nicht höher schätzen konnte, als die Nachrichten anderer
Art, denen er sonst seine Kenntnis verdankte.

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Ο. C. Wiutersche Bticlidruokerei.