Der Staat bei den Scriptores historiae Aügustae.
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potestate, iure proconsulari, pontificatu maximo, patris patriae nomine,
inierunt Imperium, keinerlei Beweiskraft, um dem Fälscher die
Kenntnis zuzuschreiben, daß Maximus und Balbinus simultan das
Oberpontifikat bekleidet haben.* 1 Auch für die Verleihung des
Oberpontifikats durch den Senat an Macrinus ist eigentlich nicht
die Vita 15, 7, 3 Zeuge, sondern ihre erhaltene Quelle Dio Cassius,
der es auch für Elagabal berichtet 79, 2, 1 προλαμβάνων αυτά πριν
ψηφισθήναι.
Berichtigen muß man auch die durch den Fälscher herrschend
gewordene Vorstellung, als hätte sich seit Kaiser Tacitus der Traum
einer Senatsherrschaft gebildet.2 3 Denn die Vorgänge bei der Wahl
des Tacitus Ovaren alles eher als die Verwirklichung der Senats-
herrschaft. 5 Im Grunde genommen ist es wieder Cicero, der Vor-
kämpfer der Senatsherrschaft, welcher den Fälscher zu seinen Er-
findungen verführt hat. Aber eine tatsächliche Grundlage besaß
er in den verlorenen Viten von Philippus bis Aemilianus.
Erhalten ist gleichlautend in der griechischen Überlieferung4
Peter Patricius Exc. hist. 4, 264, 158 (— Zonaras 3, 138, 10) Αίμι-
λιανός άναγορευθείς βασιλεύς έγραφε προς τον σύγκλητον δτι την βα-
σιλείαν ύμΐν καταλιμπάνω, κάγώ ώς στρατηγός ύμέτερος πανταχοΟ
αγωνίζομαι. Von Philippus sagt Zosimus 1, 19, 2 έπει δε εις την
'Ρώμην αφίκετο τούς εν τελεί της βουλής λόγοις επιεικεσιν υπαγαγόμε-
νος. Dies bestätigen die Münzen5, die während seiner ganzen Re-
gierung friedliche Legenden zeigen. Nur am Beginne finden sich virtus
exercitus und fides militum. Das ändert sich mit den Bürgerkriegen.
Die gleiche Reaktion gegen eine drohende Soldatenherrschaft äußert
ständnis. Denn es ist die Stellung Caracallas als imperator destinatus. gemeint;
MOMMSEN, Staatsr.. 1, 578, Anm. 2. Die Stelle zeigt, daß das Kind, ornamenta
imperatoria erhielt, also ein besserer Cäligula, dem er auch völlig nachgeriet.
Nur war bei dem Iulier Wahnsinn, was bei dem Aramäer innerste Natur ist.
1 Wir wissen es nur aus den Münzen Eckhel d. n. 7, 308 und In-
schriften Dessau 496.
2 MOMMSEN, Staatsr. 2, 748, Anm. 3; 842, Anm. 3; 955, Anm. 2.
3, 1253, Anm. 1. Seine Abneigung gegen die römische Aristokratie hat ihn.völlig
blind gemacht.
3 Vgl. oben S. 14.
4 Heidelb. Sitzungsber. 1918, 13, 99.
5. Ich habe die Münzreihen dieser ganzen Periode nach Serien wieder-
hergestellt und auch die genauen Regesten, ohne die ein Verständnis dieser
dunklen Zeit ganz unmöglich ist. Der Raum verbietet es, sie zum Abdruck zu
bringen, Eine Probe findet der geneigte Leser, Germania 2, 112.
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potestate, iure proconsulari, pontificatu maximo, patris patriae nomine,
inierunt Imperium, keinerlei Beweiskraft, um dem Fälscher die
Kenntnis zuzuschreiben, daß Maximus und Balbinus simultan das
Oberpontifikat bekleidet haben.* 1 Auch für die Verleihung des
Oberpontifikats durch den Senat an Macrinus ist eigentlich nicht
die Vita 15, 7, 3 Zeuge, sondern ihre erhaltene Quelle Dio Cassius,
der es auch für Elagabal berichtet 79, 2, 1 προλαμβάνων αυτά πριν
ψηφισθήναι.
Berichtigen muß man auch die durch den Fälscher herrschend
gewordene Vorstellung, als hätte sich seit Kaiser Tacitus der Traum
einer Senatsherrschaft gebildet.2 3 Denn die Vorgänge bei der Wahl
des Tacitus Ovaren alles eher als die Verwirklichung der Senats-
herrschaft. 5 Im Grunde genommen ist es wieder Cicero, der Vor-
kämpfer der Senatsherrschaft, welcher den Fälscher zu seinen Er-
findungen verführt hat. Aber eine tatsächliche Grundlage besaß
er in den verlorenen Viten von Philippus bis Aemilianus.
Erhalten ist gleichlautend in der griechischen Überlieferung4
Peter Patricius Exc. hist. 4, 264, 158 (— Zonaras 3, 138, 10) Αίμι-
λιανός άναγορευθείς βασιλεύς έγραφε προς τον σύγκλητον δτι την βα-
σιλείαν ύμΐν καταλιμπάνω, κάγώ ώς στρατηγός ύμέτερος πανταχοΟ
αγωνίζομαι. Von Philippus sagt Zosimus 1, 19, 2 έπει δε εις την
'Ρώμην αφίκετο τούς εν τελεί της βουλής λόγοις επιεικεσιν υπαγαγόμε-
νος. Dies bestätigen die Münzen5, die während seiner ganzen Re-
gierung friedliche Legenden zeigen. Nur am Beginne finden sich virtus
exercitus und fides militum. Das ändert sich mit den Bürgerkriegen.
Die gleiche Reaktion gegen eine drohende Soldatenherrschaft äußert
ständnis. Denn es ist die Stellung Caracallas als imperator destinatus. gemeint;
MOMMSEN, Staatsr.. 1, 578, Anm. 2. Die Stelle zeigt, daß das Kind, ornamenta
imperatoria erhielt, also ein besserer Cäligula, dem er auch völlig nachgeriet.
Nur war bei dem Iulier Wahnsinn, was bei dem Aramäer innerste Natur ist.
1 Wir wissen es nur aus den Münzen Eckhel d. n. 7, 308 und In-
schriften Dessau 496.
2 MOMMSEN, Staatsr. 2, 748, Anm. 3; 842, Anm. 3; 955, Anm. 2.
3, 1253, Anm. 1. Seine Abneigung gegen die römische Aristokratie hat ihn.völlig
blind gemacht.
3 Vgl. oben S. 14.
4 Heidelb. Sitzungsber. 1918, 13, 99.
5. Ich habe die Münzreihen dieser ganzen Periode nach Serien wieder-
hergestellt und auch die genauen Regesten, ohne die ein Verständnis dieser
dunklen Zeit ganz unmöglich ist. Der Raum verbietet es, sie zum Abdruck zu
bringen, Eine Probe findet der geneigte Leser, Germania 2, 112.