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Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 8. Abhandlung): Vita contemplativa: Festrede zum zehnjährigen Stiftungsfeste der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Stiftung Heinrich Lanz — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37775#0023
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Vita Contemplativa.

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gelten dem Piso, d. h. dem Antiochos als gleichberechtigt, weil beide in der
Natur des Menschen gegeben sind.
S. 5. Mystik: Rohdes Wort in seiner Prorektoratsrede, Kl. Sehr. II 338.
— Kontemplierendes Beten im Isiskult: Gumont, Relig. Orient.2, S. 144. —
Der Ekstase entgegenharren usw.: Plotin V 5, 8 (vgl. Geffcken, Ausg. d.
röm. Heidentums, 1920, S. 49); „gleich den Saiten der Leier“: Philo, Quis
rer. div. her. § 259 (p. 510 Μ. = III 59, 13C. —W.), von der Prophetie: vgl.
de spec. leg. IV 50 (p. 343 Μ. = V 220, 1 C. — W.), dazu Zeller, Phil. d. Gr.
III 2, 462ff. Auf Philon, der die Essener als Vertreter des tätigen, die Thera-
peuten als die des beschaulichen Lebens darstellt, die sich vor der Welt ohne
Haß verschließen (ού διά τινα ωμήν έπιτετηδευμένην μισαν&ρωπίαν de vit.
contempl. §20, ρ. 474 Μ. = VI 51 C.—W.), sowie auf seine Darstellung, der
Erzväter als Typen der Tugend und Weisheit (vgl. z. B. Wendland, Hellen.-
röm. Kultur2, S. 205) gehe ich hier, wo ich von den Griechen reden will,
nicht ein. Charakteristisch ist der Gegensatz zwischen der άναχώρησις der
Phiionischen Therapeuten, die wirklich aus den Mauern der Städte in die
(Einsamkeit der Gärten und des Landes fliehen, weil selbst die gesetzlichste
Stadt voll Wirren ist, und der Gesinnung des Marcus Aurelius IV 3: man sucht
sich überall (auch er selbst ist sich dessen bewußt) zurückzuziehen (αναχωρήσεις
έαυτοίς ζητοΰσιν) in ländliche Verhältnisse, zu Strand und Bergen: aber das
ist wenig überlegt, da man doch überall sich in sich selbst zurückziehen kann,
vgl. Seneca epist 56. 5, quid prodest totius regionis silenüum, si adfectus
fremunt? Daß die Übergänge zwischen dem jüdisch-christlichen und dem spät-
hellenistischen Ideal dennoch nur fließend sind, zeigt Dios kurze 20. Rede περί
άναχωρήσεο^ς (II 259ff. Arnim) im Zusammenhalt mit der 7. Rede, dem Euboikos,
der die Unverdorbenheit des Landlebens so liebenswürdig darstellt. Weiteres
s. bei Reitzenstein, Hist. Monach. und Hist. Lausiaca, Forsch, z. Relig. und
Literatur des A. u. N. T., N. F. 7. Heft 1916, S. 96f. Wertvolles schon bei
A. v. Humboldt, Kosmos II 27ff., besonders aus den drei großen Kappado-
kiern. — Eine neue Wendung im Typus des griech. Forschers zum priester-
lichen Sternschauer des Orients hin in der Ps.-Platonischen Epinomis, vgl.
Gumont, Astrology and Religion (1912) S. 26. 48. 200. Über den völlig priester-
lich gewordenen Typus des griechischen Astrologen vgl. bes. Firmicus Maternus
im Schlußkapitel von Buch II, dazu meine Bemerkungen bei Pauly-Wissowa
VI 2373 und in meinem Buch „Sternglaube und Sterndeutung“2 S. 102ff.
Zu S. 6. Mangelnde Aufmerksamkeit auf die Vorgänge in der
schaffenden Seele des Künstlers: vgl. dazu einiges bei Külpe, Philos.
Abhandlungen für M. Heinze (1906) S. 115. 119f.
S. 6. Θεο:>ρός, über dessen Zusammensetzung aus ·0·έα und Fop (όράω)
jetzt die meisten Forscher einig sind, obgleich die Urform noch nicht ganz
sicher gewonnen scheint (vgl. Boesch Θεωρός, Züricher Diss., Gott. 1908
S. 1 ff., BoisAcpDict. etym. s. v. und die bei beiden verzeichnete Literatur),
ist allem Anschein nach schon von der Schule des Aristoteles, jedenfalls der
Volksetymologie entsprechend, in Zusammenhang mit θεός gebracht worden
(s. über die Belege Boesch S. 1). Das Wort, dessen älteste Verwendung
Boesch im einzelnen nachweist, ist im Sinne von ‘offizieller Festbesucher’ bei
Aeschylus Titel einer Tragödie Θεωροί ή Ίσθμιασταί; schon bei Theognis 805
 
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