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Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 8. Abhandlung): Vita contemplativa: Festrede zum zehnjährigen Stiftungsfeste der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Stiftung Heinrich Lanz — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37775#0027
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Vita Contemplativa.

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templationi est. Apul. flor. 90: Thaies Milesius . . . geometriae penes Graios
primus repertor et naturae rerum certissimus explorator et astrorum peritissimus
contemplator. Ps.-Quintil. declam. 260, p. 65, 16: homo . . animal . . in
contemplationem omnium quaecumque mundo contigerunt constitutum.
An einer ganzen Fülle von Stellen ist also die Verbindung von contem-
plor mit dem großen templum, dem Weltall, festgehalten. Wie das dann
in den religiösen Neuschöpfungen.der hellenistischen Mystik und des Christen-
tums auf die Gottheit selbst übergeht, zeigt Ps.-Apul. Asch c. 11 . . homo
hactenus esse debuit, ut contemplatione div initatis partem quae sibi iuncta
mortalis est . . . despiciat atque contemnat. Augustin. Civ. D. VII 31 quod nos
oneratos obrutosque peccatis et a contemplatione suae lucis aversos ac tene-
brarum, idest iniquitatis, dilectione caecatos non omnino deseruit misitque nobis
Verbum suum . . quo pro nobis in adsumpta carne nato atque passo .. . . inaeternam
requiem et contemplationis eins ineffabilem dulcedinem veniremus,
quae corda, quotlinguae ad agendas ei gratias satis esse contenderint? Man sieht,
wie auch hier sich der Übergang von der Betrachtung des sichtbaren Welt-
alls mit seinen himmlischen Lichtern und der Ruhe, die aus dieser Betrach-
tung gewonnen wird, zur Betrachtung der Geheimnisse der unsichtbaren
Gottheit als des wahren Lichtes der Welt und zur ewigen Ruhe in ihm spiegelt.
Für Weiteres bei den Kirchenschriftstellern sei auf den Thesaurus verwiesen,
ebenso für den Gebrauch von mentis, animae contemplatio. Der Ausdruck vita
contemplativa scheint erst bei christlichen Schriftstellern und in den Glossen
vorzukommen, die ihn mit βίος θεωρητικός gleichsetzen; philosophia und
ars contemplativa s. die oben citierte Stelle, Seneca epist. 95, 10. Zur
Etymologie von contemplari vgl. Thurne ysen, Arch. f. latein. Lexicogr. XIV
(1906)183; PRELLWiTzin Γέρας, Abh. z. indogerm. Sprachgesch. für Aug. Fick,
S‘ 68 ff. Man wollte früher consi de rare ähnlich verstehen =‘die Gestirne (oder
eine Sterngruppe) mitdemBlick vereinigen’(so auchPRELLWiTz: es scheint, daß
die Alten z. T. das Wort so empfunden haben, vgl. Thurne ysen a. a. O.):
aber es wird wohl vielmehr mit Walde, Lat. Et. Wörterb. s. v. als ‘bei Licht
betrachten’ (vgl. sidus = φώς, was oft die Sonne bezeichnet) zu deuten sein.
S. 6. „In Olympia“ usw.: Arist. Eth. Nie. I 8, 1099 a 3 ώσπερ δ’ Όλυμ-
πίασιν ούχ οί κάλλιστοι και ισχυρότατοι στεφανοΰγται άλλ’ οί άγωνιζόμενοι (τούτων
γάρ τινες νικώσιν), ουτω καί των έν τω βίω καλών κάγαθών οί πράττοντες όρθώς
έπήβολοι γίγνονται. έστιδέ καί ό βίος αύτών καθ’ αυτόν ήδύςκτλ. — „Das Tun“ usw.:
Arist. Pol. Λ II 3, 1325 b 16: άλλά τον πρακτικόν (βίον) ούκ άναγκαΐον είναι προς
έτέρους, καθάπερ οίονταί τινες, ούδέ τάς διανοίας είναι μόνας ταύτας πρακτικάς τάς
των άποβαινόντων χάριν γιγνομένας έκ του πράττειν, άλλά πολύ μάλλον τάς αύτοτελεΐς
καί τάς εαυτών ένεκεν θεωρίας καί διανοήσεις· ή γάρ εύπραξία τέλος, ώστε καί
πραξίς τις· μάλιστα δέ καί πράττειν λέγομεν κυρίως καί των έξωτερικών πράξεων
τούς ταΐς διανοίαις άρχιτέκτονας. Dazu Seneca de ot. 5, 8: ne contemplatio
quidem sine actione est.
S. 7. Platons Mystik: Höhlengleichnis im Staat am Anfang von
Buch VII und dazu 517 B. 532 BC und die Diotimarede im Symposion.
S. 7. Solon reist freilich in Wahrheit, wie Herodot bemerkt (I 29f.),
um den Athenern den Ansturm'auf seine Gesetze zu erschweren. — „Für ihre
eigenen Königsburgen“ usw.: nach J. Burckiiardts Wort, Griech. Kultur-
 
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