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Schubert, Hans; Meissinger, Karl August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 9. Abhandlung): Zu Luthers Vorlesungstätigkeit — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37776#0014
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H. v. Schubert und K. Meissinger:

als fratres bezeichnet, den Rest der Klosterinsaßen und Freunde wie
Bugenhagen umfaßt hat; sie bildet aber einen gewissen Ersatz für den
Ausfall eines eigenen exegetischen Kollegs und hat den Studenten
indirekt dadurch gedient, daß Bugenhagen nach dieser Vorlage ein
Kolleg las und dies drucken ließ (Koffmane, a. a. 0., S. 494). Sie ent-
stammt wie die große Predigtreihe über die Genesis 1523/24 der genann-
ten Übersetzungsarbeit am Alten Testament in dieser Zeit. Ende De-
zember 1522 war die deutsche Übersetzung vollendet, Sommer 1523

begann er mit Melanchthon eine lateinische
. Als Abschluß dieser Tätig-
keit erschien 1525 das Deuteronomium cum
annotationibus, W. A. XIV,
497 ff., wofür also die Vorlesung, das colloquium, das mit unseren
heutigen „Übungen“ einige Ähnlichkeit gehabt haben mag, die Grund-
läge bildete.
Frühjahr 1524 bis Sommer 1526:
Kleine Propheten.
? ? bis Anfang Sommer 1524
Hosea
? ? bis 9. August
Joel
Dezember 1524 bis Ende Januar 1525
Arnos
Ende Januar 1525 bis 1. Februar
Obadja
bis März
Jona
bis 7. April
Micha
Mitte Juni bis 4. Juli
Na hum
18. Juli bis 2. August
Habakuk
14. August bis Anfang September
Zephanja
11. Sept. bis ?
Haggai
Ende 1525 bis Anfang 1526
Sacharj a
Erste Hälfte 1526
Maleachi
W. A.XIII, 1 ff. — Mencken, Scriptores rer. Germ. II, 639f.

Spalatin an Friedrich, Ztschr. f. Kirchengesch. II, 133. W. A. a. a. 0.
S. 122 zu Zeile 33 in profesto Laurentii. Spalatin an Bild vom 15. Juni
1524 in Ztschr. d. hist. Ver. f. Schwab, u. Neub. XX, 225. Joh. Fabri-
tius an Vadian vom 2. Januar 1526 in Mel. Paed. cd. Hartfelder
S. 144. Köstlin-Kawerau5 I, 379. 784, II, 150. 641 ff. Von Joel bis
Micha und Habakuk bis in den Sacharja hinein haben wir unmittel-
bare Nachschriften Stephan Roths in zwei Handschriften der Zwickauer
Ratschulbibliothek (Nr. 3 und 6), die für die Einsicht in die Vor-
lesungstechnik wichtig sind, s. unten. Hosea erschien unvollständig
gegen Luthers Willen 1526 in Basel aus unbekannter Nachschrift, WA.
XIII, S. XXI; Arch. f. Gesch. d. Buchhandels XVI, 48f. Daß Luther
später noch einmal über die kleinen Propheten gelesen habe, ist ein
Fehlschluß namentlich aus den starken Überarbeitungen Veit Dietrichs
in seinen Ausgaben von 1542, 1545 1547, vgl. Koffmane W. A.
XIII, S.'XXXII.
 
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