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Bresslau, Harry; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 2. Abhandlung): Ein Versuch, Leopold Ranke nach Heidelberg zu berufen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37793#0012
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12

Harry Bresslaw:

BEILAGEN.
I.
Carlsruhe 3ten 9br 1839.1
Wohlgebohrner, Hochgeschätzter Herr und Freund!
Wenn ich, nach Jahren, den durch Berufsgeschäfte eigenthüm-
licher Art, welche mich von der Vergangenheit ab, und ganz der Gegen-
wart unserer vielseitig bewegten Zeit zugewendet haben, unterbrochenen
Faden unserer vor Jahren so lebhaften und mir stets so genußreich
und belehrend gewesenen Correspondenz wiederaufnehme, so muß ich
vor allem die Versicherung voranschicken, daß ich, wenn auch schwei-
gend, doch innig theilnehmend an der so unermüdeten als erfolg-
reichen Richtung Ihrer zum schönsten Lebens Berufe gereiften Wirk-
samkeit für die Zwecke der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichts-
kunde stets im Geiste mit Ihnen, Hochgeschätzter Herr Archiv Rath
fortlebte und ebenso aufmerksam als theilnehmend den zur öffentlichen
Kunde gelangten Ergebnissen Ihrer historischen Studien folgte.
Diese Versicherung mag einen Beleg in dem Umstande finden,
daß Sie eben jetzt ein Lebenszeichen von mir, in Paris erhalten, wo
Sie neuerdings wieder in Verfolgung dieser Studien bis zu den ursprüng-
lichen Quellen verweilen, und wo Sie diese Zeilen (durch gefällige
diplomatische Vermittlung meines alten Freundes und vormaligen
Kollegen Gerstlacher, unsers Ministers-Residenten) bey der Han-
noverschen Gesandtschaft aufsuchen. Die nächste Veranlassung der-
selben ist mir aber wieder durch die Gegenwart gegeben, indem ich,
in meiner persönlichen Dienstlichen Stellung zu dem Nestor unserer
Minister, dem Herrn Staats- und Cabinets Minister H. von Reizen-
stein, einem ebenso praktischen Welt- und Geschäfts Mann als viel-
seitig gediegenen Gelehrten,'mit seinem Vertrauen beehrt, mich an Sie
zu wenden, als Ergebnis unserer Besprechungen aufgefordert worden bin.
Dieser auch in hohem Alter noch mit jugendlicher Wärme an den
Fortschritten der Wissenschaften und ihren bedeutendsten Leistungen
Theil nehmende Staatsmann, welchem namentlich die Universität
1 Die Orthographie Büchlers ist im Drucke beibehalten. Nur für ß,
das Büchler regellos für ß, ss und s verwendet, ist s gesetzt, wo es die
heutige Schreibung erfordert. Gesperrt gedruckte Worte sind von Büchler
unterstrichen.
 
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