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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0007
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Die Verbalformen des abhängigen Satzes im Nubischen.

3

Die Form ag'sin der 1. sg. prt. fällt aus dem Schema heraus.
Sie ist aber ganz sicher in Alm. § 85 (p. 130): er ogi<j ai tem'bu-
ru'g hal'hiddi'sin'gi hal'hiddi'ho'na? «hast du dem Mann zu essen
gegeben, dessen Tochter ich zu essen gab?» Sie ist wohl ein erster
Schritt auf dem Wege, den das FM eingeschlagen und das Iv be-
endet hat. Vgl. u. p. 56. Über die Abweichungen von Rein. Para-
digmen gilt dasselbe wie beim K.
Außerdem werden aber auch Formen des hon-Prs., d. h.
derjenigen Formenreihe, die im D den verlorenen Ind. Prt. ersetzt
hat, subjunktivisch verwendet. Als P>eispiele gebe ich: 1. sg.:
Alm. § 96: trr ai gi gom'in ai inhe au'hori'ged «er schlägt mich, weil
ich so getan habe»; 3. sg.: Rein. p. 172, 8: migi dab'ös'hön'gi gi-
yir'ed'gi «hörend, daß die Hungersnot vorbei sei»; Rein. p. 292, 10:
döl'li .... hir'hir’ho'n’ged «ich liebe, weil er ... . gelehrt hat»;
3. pl.: Alm. § 86 (p. 135): ai .... abag'an'os'ho'ran'gi gigir'ho'ri
ich hörte, daß sie .... sich zurückgezogen haben»; Alm. § 98
(p. 145): ai unur'ho'ri .... mag'ir'ho'ran'gi «ich erfuhr, daß . . . .
besiegt haben». Da Ind. und Subj. der präsentischen Formationen
gleich sind, muß dahingestellt bleiben, ob wir hier wirkliche Subj.
des hon-Prs. haben (die anderen Dialekte kennen keine solchen),
oder ob, wie ähnlich im FM Ind.-Formen subjunktivisch ver-
wendet sind.
Über eine unflektierte negative Form des D ag'men'gon (und
positiv ag'iwgon?) s. u. p. 8 f.

II. FM.
Das F und M können in der Formenlehre zusammenbehan-
delt werden. Der Subj. ist hier, wie bereits bemerkt, im Aus-
sterben; Leps. kennt ihn überhaupt nicht. Darum, und weil die
tatsächlich belegten Formen vielfach von den Paradigmen bei Rein,
abweichen, muß ich die einzelnen ausführlicher behandeln. Zu-
nächst gebe ich eine Übersicht der Formen des Ind., des Subj.
nach Rein, und des Subj., wie ich ihn im folg, nachweise; dabei
lasse ich die verschiedenen mit -hm-, -hon. -hum gebildeten Formen,
die an sich selten sind, weg, denn sie lassen sich ohne weiteres
bilden. Vgl. jedoch u. p. 5 u. 12.
. nach Rein.
t-og'ir
tög'in
tög’in

Indikativ.
Prs. 1. sg. tög'ir
2. sg. tag’naiv
3. sg. tög'in

nach mir.
tög'ri, (-rin?)
tög'in
tng'in

l*
 
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