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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0037
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Die Verbalformen des abhängigen Salzes im Kubischen. 33

nach I. würde das lin wohl nicht wiederholt); Roch. p. 68, 8;
iw ne .... metanri, gorondig fa gog’sm’i i’a? «ist dies das Be-
gräbnis . . . ., dies das Schlachten wollen eines Stieres?» In K
kommt ein Subj.-Satz an Stelle eines Prädikatsnomens nur bei
pronominalem Subjekt vor. So Sch. N. T. 791, 9: ter’m’a mön'os’-
kö'sin «sie ist es, die nicht wollte»; auch mit der Kopula ter’an,
Evg. Mt. III, 3 : in ter'an Isaja ten'dogo’gir we’ko'sin «dieser ist es,
über den Jesaias sagt». Es kommt auch vor, daß die Kopula
-um an den Subj. gefügt wird, so Sch. N. T. 1003, 259: kummd’gir
u'Frnn'um «es ist, als ob man märchenhaft spricht».
Übersicht über den Gebrauch der drei Infinitive.
Um noch einmal kurz zusammenzufassen: die drei sog. Inff,
sind nicht einander völlig parallel. Die beiden tog’e und tög'sin
werden in gleicher Weise gebraucht, der erste präsentisch, der
zweite präterital; sie umfassen beide dasselbe Anwendungsgebiet
wie der eigentliche Subj.; wo das eine oder andere einmal nicht
belegt ist, ist es Zufall bei den selteneren Gebrauchsweisen, tög’i’-
nan ist dagegen beschränkt auf den Objektssatz und auf den Fall
des Subjekts zu einem Verbum oder im Nominalsatz (lila und b);
wo es sonst vorkommt, ist es ganz sporadisch. Dabei hat es sich
hei den Objektssätzen gegen tog’e in der Weise abgegrenzt, daß es
in der Regel das gleiche Subjekt wie der übergeordnete Satz hat,
selten verschiedenes, während tog’e nur bei verschiedenem Subjekt
auftritt. Ohne Postposition zur Angabe der Beziehungsform im
Satz (IIi) kommt keiner der Infinitive vor.
Der Indikativ im FM in subjunktivischer Verwendung.
Gelegentlich hatte ich schon daraufhingewiesen, daß der Ind.
auf Kosten des Subj. vordringt. Das zeigt sich einmal darin, daß
das Subjekt in indikativischer Weise durch den Nom., nicht in
subjunktivischer durch den Gen. ausgedrückt wird (u. p. 57 f.).
Dann aber werden auch charakteristische Ind.-Formen syntaktisch
als Subj. verwendet. Das ist nachzuweisen für die 3. sg. prs. neg.
und 3. sg. prt.; wenn die weiter noch in Frage kommenden 2. sg.
2. pl. prs., 2. sg. 2. pl. prt. nicht so erscheinen, liegt das wohl nur
an ihrer Seltenheit in unseren Quellen. Beispiele sind: Reim
p. 265, 12: äzri’a'im’mun hon tan äzri’käne dü’mun’nogo «sie ist nicht
schön, da ihres Gesichtes Schönheit nicht existiert»; L. Mc. VIII, 1
(1. Dr.): adem’i’ri dijj’a mes’sin kab’ir’e düvkum’mun tel logo waM’i’gn
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1921. 5. Abh.

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