Metadaten

Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0051
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Verbalformen des abhängigen Satzes im Nubischen.

47

ok'arra'na'ä «siehe, eine Jungfrau wird .... gebären und . . . .
nennen». Vielleicht aber soll es heißen: «wird den Sohn, den sie
gebiert, nennen», wobei allerdings das gleiche Subjekt stört.
Oder lies unn'hvna?
Kein Subj. liegt trotz des Griech, vor in Lect. 111, 8 (Hbr.
IX, 3): nauir'a mss"[i'gu'Jna niss'a’älo ok'tak'nä, griecb. (TKpvf| f)
XeYojuevri ctyia (rpuuv. Der Nubier hat das in einen Hauptsatz um-
gewandelt: «es wird allerheiligstes Zelt genannt»; das zeigt der
vorausgehende parallele Satz Lect. 111,6: in de mss'a'lo pes'tak’ona
«und dieses wurde Heiliges genannt», wo das Griech. wieder hat
fjnc; XcftTai crpa.
Das Ergebnis ist also für die 3. sg. prs. eine große Zahl
Belege subjunktivartiger Formen, aber kein eigentlicher Subj.
Näheres p. 52 ff.
Die 1. pl. prs. liegt sicher vor St. V, 4: myster'u ik'ka egiä'ru'ka
u'ka pilli'gr‘ä den'g'e'so «das Geheimnis, das wir dich fragen, enthülle
uns». Fraglich ist dagegen St. III, 5: on u dpostolos'gu'l tar'iötgo
dawdn’a timni'a'ru .... pill'i'gir'ä den'g'i'snä «als wir Apostel bei
ihm versammelt waren, offenbarte er.», wo jedes Zeichen der
Abhängigkeit fehlt. Man kann daher auch denken: «wir waren
versammelt, da offenbarte er», erwartet dann allerdings das Prt.
im ersten Satz. Auffällig ist auch das -a- vor -ru, s. p. 49; liegt
etwa ein Subj. der m-Form vor, so daß dau'än'a'tinvma'ru zu lesen
wäre, «wir versammelten uns für ihn»? Die gleiche Form haben
wir dann St. XXVIII, 8 ff., das aber unverständlich ist. Voran
geht: «wir werden durch das Kreuz leben und ....(?)....»
u'iö staurose üokko'logöä tunn'a el'g'a'd'e'ru nael'de titti’Vde'kel'ka . . . .
(er wird verklären [?] alle, die auf sein Kreuz hoffen) [. . . .Jil'du'ä'-
gendik'[ejn'e'nu pes'a’d'ik'ka ulgud’de'ru'l. Der Schluß scheint zu
sein «wir, die wir ihn sprechen (Part. fut. pes’a'd i l ?) hören wer-
den, sind gendiki> [-nu ist 1. pl. ind.). Daneben nun vielleicht, aller-
dings recht unsicher, St. III, 3 ff.: (es geschah, als unser Heiland
auf dem Olberg war und . . . .) uk'i‘1 irkis'i'gu‘1 [■ Jorre're nong'in
«in der Nacht .... dastand, während wir irkis orr-machten».
Dazu dann evtl, das oben p. 44 f. besprochene unn're M. VI, 9, das
vielleicht gleichfalls 1. pl. ist. Doch ist beides sehr zweifelhaft.
Die 2. pl. prs. ist gleichfalls einmal sicher belegt St. VI, 5:
hei'u in un'na ai'ka ekid’ru'k'on di'lö ük’ka pilli'gr’ä tig'g'arra «die
Sache, auch diese, die ihr mich fragt, will ich euch offenbaren».
Die 3. pl. prs. lautet pess e'ran. Die Belege sind Men. II, 12:
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften