Bismarcks großdeutsche Rundfahrt vom Jahre 1892.
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(Sin (Streit fetjt bag Safein gmeier ftreitenber Parteien üoraug, mir aber
haben mit großer (Gebulb bie fpnöediüen beg dürften Sigmare! ignorirt,
irtbem mir ftetg feiner Vergangenheit eingebenf blieben, oßne aueß nur
Seßufg nuferer Vertßeibigung gur (Gegenmeßr gu fcfjreiten, (Ibenfomenig
fann hon einer Ungnabe bie 9tebe fein. Sie Regierung @. St. trägt bie
ßonfequengen einer Sage, bie nicht fie fonbern f^ürft Sigmare! £)exbei-
geführt hot. (Sine, felbft nur äußerliche, formelle ftnberung biefer Sage
märe and) uns ermünfeht. Saß bagu aber ber erfte ©cßritt öom dürften
Sigmare! gefeßeßen müßte unb baß big baßin etmaige Serußrungen mit
i'ßm o'ßne offigiellen Eßarafter bleiben müßten, ift feit länger alg gtoei
^aßren alg leitenbeg $ringtp für bag Verhalten nuferer ßeirrtifeßen Se-
'ßörben ßingeftellt u. feftgeßalten morben. Üöarurn nun hon biefemVer*
ßa!ten für eine im Unglaube bie Ullerßöcßfte ißerfon fo birect öertretenbe
Seßörbe, mie bie ®aif erließe Sotfcßaft, abgemießen merben füllte, öermag
icß nießt abgufeßen. (Sbenfomenig ift mir • erfinblicß, mag (?. S. gu ber
auffaHenben Äußerung üeranlaßt, eg fei ber SBille ©. St. aueß bei biefer
(Gelegenheit bem dürften einen prägnanten Uugbrucf Stllerßöcßftf einer
Ungnabe gu geben, ©olcße Ubficßt ßat ©. St. gu allen feiten u. aueß im
öorliegenben pfalle gang ferngelegen. Söoßl aber muß öermieben merben
ein Gmtgegenfommen, bag ung alg ©eßmäeße auggelegt merben mürbe, gu
geigen, felbft menn bie treffe in Öftreicß unb anbermärtg nufere gurücf*
ßaltung agitatorifcß augbeutet1. Saß man in itßien bem dürften Oüationen
bereiten merbe, mar ung feinen Uugenblicf gmeifelßaft. 2öir fönnen bag
nießt ßinbern, aber mir müffen üermeiben, baß bie beutfeße Sotfcßaft an
heften tßeilneßme, melcße oon Semonftrationen begleitet fein merben, bei
benen nießt abgufeßen ift, ob fie meßr pro fyürft Sigmare! ober contra
U'aifer Sßilßelm gemeint finb.
2 äöenn icß (S. S. erfueßt habe, ben (Grafen H’alnoft) über nufer VerßaP
ten gu informiren, fo ßabe icß geglaubt bag ber befreunbeten Regierung,
auf bereu Soben fieß bie für fie mie für ung unerfreulichen Vorgänge
abfpielen merben, fcßulbig gu fein. Uuf bag Verhalten ber bortigen
Regierung einen (Sinfluß üben gu mollen ßat ung fern gelegen unb ent*
ßält. meine Sepefcße 103 fein 2Bort, melcßeg in biefem ©inne gebeutet
merben fönnte. (5. S. erfueße icß noeß einmal mit (Gf. Ä’alnofp gu fpre»
eßen unb ißm an ber tpanb beg Vorfteßenben nufere Uuffaffitng bargu*
legen.
1 Am Rand, durchstrichen: ©cf) on jept Werben fatfeße ©erlichte über einen
Don Ä'iel au§ gegangenen UmtäßenntgiWerfucf) 6. 50t.
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(Sin (Streit fetjt bag Safein gmeier ftreitenber Parteien üoraug, mir aber
haben mit großer (Gebulb bie fpnöediüen beg dürften Sigmare! ignorirt,
irtbem mir ftetg feiner Vergangenheit eingebenf blieben, oßne aueß nur
Seßufg nuferer Vertßeibigung gur (Gegenmeßr gu fcfjreiten, (Ibenfomenig
fann hon einer Ungnabe bie 9tebe fein. Sie Regierung @. St. trägt bie
ßonfequengen einer Sage, bie nicht fie fonbern f^ürft Sigmare! £)exbei-
geführt hot. (Sine, felbft nur äußerliche, formelle ftnberung biefer Sage
märe and) uns ermünfeht. Saß bagu aber ber erfte ©cßritt öom dürften
Sigmare! gefeßeßen müßte unb baß big baßin etmaige Serußrungen mit
i'ßm o'ßne offigiellen Eßarafter bleiben müßten, ift feit länger alg gtoei
^aßren alg leitenbeg $ringtp für bag Verhalten nuferer ßeirrtifeßen Se-
'ßörben ßingeftellt u. feftgeßalten morben. Üöarurn nun hon biefemVer*
ßa!ten für eine im Unglaube bie Ullerßöcßfte ißerfon fo birect öertretenbe
Seßörbe, mie bie ®aif erließe Sotfcßaft, abgemießen merben füllte, öermag
icß nießt abgufeßen. (Sbenfomenig ift mir • erfinblicß, mag (?. S. gu ber
auffaHenben Äußerung üeranlaßt, eg fei ber SBille ©. St. aueß bei biefer
(Gelegenheit bem dürften einen prägnanten Uugbrucf Stllerßöcßftf einer
Ungnabe gu geben, ©olcße Ubficßt ßat ©. St. gu allen feiten u. aueß im
öorliegenben pfalle gang ferngelegen. Söoßl aber muß öermieben merben
ein Gmtgegenfommen, bag ung alg ©eßmäeße auggelegt merben mürbe, gu
geigen, felbft menn bie treffe in Öftreicß unb anbermärtg nufere gurücf*
ßaltung agitatorifcß augbeutet1. Saß man in itßien bem dürften Oüationen
bereiten merbe, mar ung feinen Uugenblicf gmeifelßaft. 2öir fönnen bag
nießt ßinbern, aber mir müffen üermeiben, baß bie beutfeße Sotfcßaft an
heften tßeilneßme, melcße oon Semonftrationen begleitet fein merben, bei
benen nießt abgufeßen ift, ob fie meßr pro fyürft Sigmare! ober contra
U'aifer Sßilßelm gemeint finb.
2 äöenn icß (S. S. erfueßt habe, ben (Grafen H’alnoft) über nufer VerßaP
ten gu informiren, fo ßabe icß geglaubt bag ber befreunbeten Regierung,
auf bereu Soben fieß bie für fie mie für ung unerfreulichen Vorgänge
abfpielen merben, fcßulbig gu fein. Uuf bag Verhalten ber bortigen
Regierung einen (Sinfluß üben gu mollen ßat ung fern gelegen unb ent*
ßält. meine Sepefcße 103 fein 2Bort, melcßeg in biefem ©inne gebeutet
merben fönnte. (5. S. erfueße icß noeß einmal mit (Gf. Ä’alnofp gu fpre»
eßen unb ißm an ber tpanb beg Vorfteßenben nufere Uuffaffitng bargu*
legen.
1 Am Rand, durchstrichen: ©cf) on jept Werben fatfeße ©erlichte über einen
Don Ä'iel au§ gegangenen UmtäßenntgiWerfucf) 6. 50t.