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Gradenwitz, Otto [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 6. Abhandlung): Akten über Bismarcks großdeutsche Rundfahrt vom Jahre 1892 — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37796#0079
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Bismarcks großdeutsche Rundfahrt vom Jahre 1892.

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3 Ser ©raf Tratte beit (Sinbrud, alb Wenn beut dürften biefe Ooationen
rtic^t gleichgültig gemefen uttb er biefelben mehrfach poOopt hätte. (Sb
mar ihm auf gef allen mie beffeu ©ohne ihren SSater mit einer getuiffen
33eforgniß umgeben hätten, namentlich Wenn biefeut SSeranlaffung pnt
Dieben gegeben toorben. Ser ffürft habe ja öffentlich burdjaub nid)tb
dnftöfjigeb gefagt, aber ber Srang, öffentlich p reben, hätte ihm, bent
DJlinifter ben (Sinbrud einer genüffett fenilen ©cömödp gemacht, bie er
im ©efbröd) nicht bemerlt hätte.
4 33ei bent S3efud), ben ber iOciitifter ihm abgeftattet nnb ber allerbingb
nicht lange gebauert habe, fei hon ben beutfd)mefterreid)ifd)en §anbelb-
Oertrögen bie Diebe gelaufen, nnb habe fidj ber ffürft genau fo aubge-
fbrochen, wie er bieg nachher bent dgenten ber „Dienen freien IfSreffe"
gegenüber gethan. ©raf Slalttoft) hat ihm gefagt, er ntüjfe bab Äonpln
ment, lueldjeg ben Oefterrei(^ifch=Ungarif(f)en Unterhändlern gemacht
lonrbe able’t)nen, baff biefelben gefchicfter alb bie Seutfcljen Äontntiffare
gemefen mören. Söenn man auch noch nicht bie (Sffefte ber Verträge
beurteilen fönne, fo feien bie Oefterreid)ijd)en ^nbuftriellen big fet^t
mit ben ^ugeftänbniffen burdjaub nicht pf rieb eit, bie man an Seutfdn
lanb gemacht habe. dnbererfeitb müßten bie Verträge hoch für Seutfd)-
lanb nicht fo fd)led)t fein, ba bort nur feine, beb dürften S3ibmard, Organe
bagegen gebrochen hätten nnb fiel) im Dteid)3tag eine fe’hr grofje DJcajorität
für bie Einnahme ber Verträge gefnnben hätte. SSeint Dlbfchlnfi ber Siex--
träge fei man beiberfeitig üon entfdjeibenben fmlitifchen ©rünben geleitet
morben, nnb in erfter ßinie baburd), um fein, beb dürften, SMnbnifh
SBert p feftigen etc. etc.
5 Ser ÜDHnifter glaubt nicht, baff er ben Setderen p einer anberen dn-
fid)t betehrt haben bürfte, eb ift i'hnt aber lieb gemefen, ihm bie fetnige
offen aubfbrechen p fönnen.
6 Söeitit ©raf Stalnoft) and) gan^ pfrieben bautit mar, baff ffürft
S3ibntard in Oefterreid) nufer S3ünbnif nad) allen 9tid}tungen hin gepiefen
hat, fo hat er ihn bod) baranf anfmertfam gemad)t, bah man feit feinem
Dtüdtritt in Oefterreid) hoch nicht immer öon feiner ffreunbfdpft burdo
brungen gemefen fei.
7 ©ein Unterrebner hat hiergegen ermibert man tönne ihn nid)t für
dl leb Oerantmortlid) machen, mab in ben ^Blättern gefdfrieben mürbe, bie
mit i'hnt pmeilen Fühlung hätten. (Sr fei ben „Hamburger Dtadiriditen"
nnb ber „DJtündjener dllgenteinen Leitung" bepflichtet, meil bieb bie
einzigen Seutfdjen SUätter gemefen feien, bie fid), nadi feinem Dlüdtritt
Oon ben ©efdiafteit, nicht gegen ihn gemenbet hätten.
 
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