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Wilhelm Spiegelberg:
ein Grab freilegen, das in vielfacher Hinsicht von ganz ungewöhn-
licher Bedeutung ist. Die Wissenschaft ist ihm daher zu großem
Dank verpflichtet, daß er sie alsbald mit seinem wichtigen Funde
bekannt gemacht hat. Aus dem nur von wenigen und leider nicht
sehr guten Tafeln begleiteten Aufsatz1 ergibt sich, daß das Grab
dem 3^ ,,Größten2 der 5“ also dem Hohenpriester des in Hermo-
polis verehrten Gottes Thoth namens ^ Petosiris (Pe-de-
Usire) angehörte. Wann er lebte, erfahren wir aus einer der zahl-
reichen Inschriften des Grabes3. Petosiris berichtet nämlich an
einer Stelle (S. 118) folgendes:
y.
*i.a>:ujLV f w
i_ “ v t ~* * v s \\ r, fr, τ r, ι ή u s ii v u tc ·=· *.
\ ΐ: j v ·.■
,__ Ί EP ΐ ♦ i P \ st (<«>—
„Ich war dem Herrn von Hermopolis (= Thoth) seit meiner
Geburt ergeben. Jeder seiner Gedanken war in meinem Herzen4.
Er wählte mich aus5, um seinen Tempel zu verwalten, (denn) er
wußte6, daß die Furcht vor ihm in meinem Herzen war. Ich ver-
brachte 7 Jahre als Lesonis-Beamter7 dieses Gottes, indem ich sein
Opfergut verwaltete, ohne daß sich dabei ein Fehler (dbc) fand8.
1 In den Annales du Service des Antiquites de PEgvpte XX (1920)
S. 41-121, 207-236.
2 So nach Setiies Deutung, Äg. Zeitschr. 55 (1918) S. 66.
3 Es ist sehr bedauerlich, daß der Bericht, welcher den religiösen schon
anderweitig bekannten Texten einen so breiten Raum eingeräumt hat, die
wenigen historischen außerordentlich wichtigen Inschriften nicht in extenso
mitgeteilt hat.
4 d. h. ich war ganz von ihm erfüllt, lebte nur seinem Dienste.
5 Verbessere sdp-n < = f>-wj. Oder ist das <? in 8. =f zu ändern und
sdp-n=f-(w)j zu lesen?
6 Das hinter rh steht für pseudopartizipiales tj, das hier wie oft
in späten Texten unrichtig statt des maskulinen j verwendet ist.
7 Wie Griffith (Rylands Pap. III, S. 65 Anm. 3) zuerst gesehen hat,
ein priesterlicher Verwaltungsbeamter.
8 d. h. ohne Unterschleife.
Wilhelm Spiegelberg:
ein Grab freilegen, das in vielfacher Hinsicht von ganz ungewöhn-
licher Bedeutung ist. Die Wissenschaft ist ihm daher zu großem
Dank verpflichtet, daß er sie alsbald mit seinem wichtigen Funde
bekannt gemacht hat. Aus dem nur von wenigen und leider nicht
sehr guten Tafeln begleiteten Aufsatz1 ergibt sich, daß das Grab
dem 3^ ,,Größten2 der 5“ also dem Hohenpriester des in Hermo-
polis verehrten Gottes Thoth namens ^ Petosiris (Pe-de-
Usire) angehörte. Wann er lebte, erfahren wir aus einer der zahl-
reichen Inschriften des Grabes3. Petosiris berichtet nämlich an
einer Stelle (S. 118) folgendes:
y.
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„Ich war dem Herrn von Hermopolis (= Thoth) seit meiner
Geburt ergeben. Jeder seiner Gedanken war in meinem Herzen4.
Er wählte mich aus5, um seinen Tempel zu verwalten, (denn) er
wußte6, daß die Furcht vor ihm in meinem Herzen war. Ich ver-
brachte 7 Jahre als Lesonis-Beamter7 dieses Gottes, indem ich sein
Opfergut verwaltete, ohne daß sich dabei ein Fehler (dbc) fand8.
1 In den Annales du Service des Antiquites de PEgvpte XX (1920)
S. 41-121, 207-236.
2 So nach Setiies Deutung, Äg. Zeitschr. 55 (1918) S. 66.
3 Es ist sehr bedauerlich, daß der Bericht, welcher den religiösen schon
anderweitig bekannten Texten einen so breiten Raum eingeräumt hat, die
wenigen historischen außerordentlich wichtigen Inschriften nicht in extenso
mitgeteilt hat.
4 d. h. ich war ganz von ihm erfüllt, lebte nur seinem Dienste.
5 Verbessere sdp-n < = f>-wj. Oder ist das <? in 8. =f zu ändern und
sdp-n=f-(w)j zu lesen?
6 Das hinter rh steht für pseudopartizipiales tj, das hier wie oft
in späten Texten unrichtig statt des maskulinen j verwendet ist.
7 Wie Griffith (Rylands Pap. III, S. 65 Anm. 3) zuerst gesehen hat,
ein priesterlicher Verwaltungsbeamter.
8 d. h. ohne Unterschleife.