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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 4 — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38039#0011
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. IV.

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von dir viel Vorteil’; — PV. 18. 30 Gl.: 'ku-t newakih cänc* 1)
hac-es 'nest, 'd. h. es kommt von dir nicht irgend was gutes’;
— GrBd. 108. 3: 'ce-t 'mart 'hac-es Mt 'denn es ist von dir der
Mann geboren’; — Mx. 2. 186: 'ka-t 'amäJc anükih pat-es 'kunem
'daß wir dir übles antun’; s. gleich; — PYt. 1. 8: yutbes 5
1Icu-m bes hac-es 'nest 'feindschaftslos [heiße ich], d. h. es geht
von mir keine Feindschaft aus’2); — PahlRivDd. 82. 3f.:
'u-m . . . newakih pat-es hart 'und es ist mir gutes angetan
worden'; s. oben; — PahlRivDd. 60. 10: 'u-m . . . remanili
ov-es 'awganend 'und sie werfen in mich [das Feuer] den Un- io
rat hinein’; — ebd. 60. 5 f.: u 'man . . . gand 'be ov-es 'raset
"und es dringt zu mir der Gestank’.
12. Ich habe oben § 7 gesagt, es kämen für die Verbindung
von Präpositionen mit einem davon abhängigen -s in guten
PahlavlTexten eigentlich nur die drei dort genannten in Betracht. 15
Ich kenne hier in der Tat bloß eine sichere Stelle, an der -s mit
einer anderen Präposition verbunden ist, Kn. 56, wo es heißt:
'u-man etön 'sahest 'hu evak 'liac 'osän as0wärcin varrak [i]3) 'vas 'va-
zurg u cäpuk 'apäk-es 'pa 'asp 'nisast 'estät, d. i. 'und uns kam’s so
vor, als ob mit einem von diesen Reitern ein sehr großer und 20
flinker Widder auf dem Roß gesessen habe’. Das fragliche Wort,
mit der Maske rntmnda4) geschrieben, kann nur apäk-es meinen,
das in der selben Weise wie sonst hac-es, u. s. w. das vorausgehende
evak (h. ö. a.) syntaktisch bestimmt. Ich bestreite die Richtigkeit
0 Geschrieben c an c, in PV. nicht selten. Salemanns Lesung, GIrPh. 25
la. 293 halte ich für ganz unmöglich; wegen der — ebenda besprochenen —
von cdkam0 s. Bthl. WZKM. 29. 3 No. 1. — Da mpB. mn dn m cic — np. ciz
auf altes *ct-c° (s. gAw. cicä, jAw. cica) zurückgeht — so richtig Bthl. GIrPh.
1 a. 138 (falsch IF. 12. 94 No. 4) —, also aus dem Akk. Plur. ntr. des Frage-
worts und ca oder cid besteht, so liegt es nahe zu versuchen, ob sich etwa 3ö
auch cänc in gleicher Weise erklären läßt. Ich schlage vor, cän in cänc zu
ai. Tcdni zu stellen, wobei ich auf gAw. vispSng (syao&cinä) Y. 28. 1 — bei
Andreas-Wackernagel NGG. 1913. 365 vlspön — verweise, das wäre ai. *uis-
uän, gegenüber ai. visväni; s. dazu Brugmann Gdr. 2 b. 233. Wegen des an-
lautenden c sei bemerkt, daß das mp. Fragewort auch im Singular des Neu- 35
trums c aufweist gegenüber dem lc des Maskulinums; s. ce 'was?5 — tce rwer?’,
ferner cem 'warum?; Grund, Ursache’ (Bthl. WZKM. 30. 34 No. 2). [Das mpT.
cis setze ich gleich jAw. cis, Akk. Sing, ntr., s. AirWb. 423; wegen der daneben
vorkommenden Formen tis und tis s. Bthl. IF. 22. 103.]
2) S. dazu Salemann ParsenHs. 34, Z. 8 und 26, Darmesteter Btlr. 2. 255 No. 40
3) Zu ergänzen. — 4) D. i. LVTHS.
 
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