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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 4 — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38039#0029
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. IV.

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<7aAisnStellen gibt für hac-esän, geschrieben ap-° oder inn-°. Allein
es ist unzweifelhaft an allen von ihm angeführten Stellen vielmehr
n-sän zu lesen; die Schreiber haben mehrfach ap, die Maske für
die Kopula u, hcic (az) gelesen und dann die Maske mn dafür
eingesetzt; s. dazu West Sv. XXX. GrBd. hat statt mn° überall
ap°, so z. B. GrBd. 102. 5, 6, 10, 15 = Bd. 34. 9, 10, 15, 20. —
Falsch ist auch Justis Erklärung a. 0. 259 von n r-sein, Bd. 69. 5.
Gemeint ist ösän; GrBd. 197. 10 hat die richtige Schreibung dafür,
n r mn (VLH)- sein; die Verwechslung ist ja häufig; s. WZKM. 30. 26 f.
30. In jungen Texten allerdings, so im Denkart, soweit er
nicht aus älteren Quellen schöpft1), und im Skand-vimänik-mcür,
das uns nur in Neryosangs PäzandVersion erhalten ista), sind die
Verbindungen der drei § 13 genannten, und auch noch anderer
Präpositionen mit -sän keine Seltenheit. Ich führe beispielsweise
an 1) aus dem vierten Buch des Dk.: pat-esan DkM. 415. 21, 422.
16, 425. 17, 426. 1, ov-esän 424. 8, hac-esän 418. 15, 425. 8; ferner
andar-sän 416. 15, 428. 17, 429. 5; — 2) aus dem Sv.: hac-esän

0 Vgl. dazu Bthl. MiranM. 3. 10 No. Gar manches, was im I)k. steht,
läßt eich ja auch sonst nachweisen, wennschon nicht immer ohne geringere
oder größere Varianten. Das gilt besonders von dem Inhalt des sechsten
Buchs, das ja im wesentlichen eine Sammlung von Sprüchen bildet wie die
als Handarz, PandnämaJc oder ähnlich bezeichneten Texte, vgl. GIrPh. 2. 90
Nu. 46, 48, 50, 51, 53, 59, 67, 70, 78 und auch 38. Man vergleiche z. B.
DkM. 537. 8 ff., 573. 18 ff. und PahlT. 41. 3 ff.; DkM. 568. 3 ff. und PahlT. 82. 9 ff.;
DkM. 473. 1 ff. und PahlT. 45. 5 ff, sowie Dd. 94. 1 ff. (bei West SBE. 18. 269 ff.);
DkM. 481. 23 f. und Mx. 2. 4 ff. Manche von den erwähnten Sprüchen kehren
auch in den Riväyat wieder (s. Cod. Mon. 52. 9 und 55. 1 g. 9, 1 h. 3 bei Bthl.
ZendHss. 83 f., 170 ff., 180 f.), aus dem Pahlavi ins Neupersieche (Parst) um-
gesetzt; aber die Vorlage war gewiß nicht das Dk., das beweisen die zahl-
reichen Abweichungen. Den von mir a. O. 170'ff., 181, 377 angeführten Pa-
rallelen füge ich — ohne Gewähr der Vollständigkeit — noch hinzu: Kapitel 3
— DkM. 483. 21; 4 — 483. 10; 8 — 496. 9; 9 — 497. 2; 12 — 487. 1; 15 —
479. 8; 21 — 488. 7 f. Die Stelle DkM. 577. 20 ff. hat eine awestische Vorlage,
deren PahlaviÜbersetzung bei Darmesteter ZA. 3. 150 f. mitgeteilt ist; sie ist
auch Mx. 1. 28, sowie in Cod. Mon. 55 benutzt (Bthl. ZendHss. 119). Daß das
achte Buch des Denkart, sowTeit es den Inhalt der verlorenen Nask des
Awesta gibt, erst in der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts entstanden
ist, und daß es damals noch so entstehen konnte, wie es uns vorliegt, halte
ich für höchst zweifelhaft. Man muß im Denkart scheiden: Übernommenes,
Überarbeitetes, Eigenes; der Stil ist dabei ein wesentliches Hilfsmittel; s.
dazu West SBE. 18. XIX.
2) Ich setze die Zitate daraus ins MpB. um; so schon oben § 11.

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