Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. IV.
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31. Nach all den vorausgehenden Erörterungen und Fest-
stellungen ergibt sich für den Gebrauch und die Stellung der
enklitischen (persönlichen) Pronomina in der guten BuchPahlavI-
Prosa1) folgendes:
1. Die Verbindungen der Präpositionen airan. ?aua, *pati und 5
*haca mit dem Pron. der 3. Pers. Sing. ov-es, pcit-es und hac-es sind
zu Adverbien erstarrt. Hinsichtlich ihrer Stellung sind sie nicht
streng gebunden, kommen aber tatsächlich fast nur im Satzinnern
vor. Die Verbindung apcik-es verdankt ihre Entstehung vereinzelter
Nachbildung. Anderweite gleichartige Verbindungen fehlen. io
2. In allen andern Fällen stehen die enkl. Pronomina hinter
dem ersten haupttonigen Wort des Satzes.
3. Als Wörter, denen sich die enkl. Pronomina anschließen,
kommen nur in Betracht: Konjunktionen, Partikeln und gewisse
Pronomina (§ 15). i»
4. Die enkl. Pronomina werden niemals possessiv gebraucht,
sondern beziehen sich stets auf das Verbum des Satzes.
32. Die geschichtliche Entwicklung im Gebrauch und in der
Stellung der enkl. Pronomina stellt sich im allgemeinen so dar:
1. Altpersische Zeit: Die enkl. Pronomina können sich syn- 20-
taktisch ebensowohl auf ein Verbum als auf ein Nomen — posses-
siver Gebrauch —• beziehen. In ihrer Stellung sind sie wie die
übrigen enkl. Wörter an das erste Wort im Satz gebunden.
2. Mittelpersische Zeit: a) In der poetischen und in der
Umgangssprache Gebrauch und Stellung wie zuvor, b) In der 25
Prosaliteratursprache wird der possessive Gebrauch der enkl.
Pronomina und deren Stellung hinter Verba und Nomina ver-
mieden. c) In der Spätzeit dringt die freiere Verwendung und
Stellung aus der Umgangssprache in die Schriftsprache wieder ein.
3. Neupersische Zeit: Gebrauch und Stellung der enkl. Prono- 30
mina ist völlig frei.
Der Wechsel im syntaktischen Gebrauch der enkl. Prono-
mina, den wir hier beobachten: freier Gebrauch — be-
schränkter Gebrauch in der Literatursprache — allgemein
b Also nicht in der Übersetzungsliteratur und nicht in den Werken aus
der Spätzeit der Literatur.
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31. Nach all den vorausgehenden Erörterungen und Fest-
stellungen ergibt sich für den Gebrauch und die Stellung der
enklitischen (persönlichen) Pronomina in der guten BuchPahlavI-
Prosa1) folgendes:
1. Die Verbindungen der Präpositionen airan. ?aua, *pati und 5
*haca mit dem Pron. der 3. Pers. Sing. ov-es, pcit-es und hac-es sind
zu Adverbien erstarrt. Hinsichtlich ihrer Stellung sind sie nicht
streng gebunden, kommen aber tatsächlich fast nur im Satzinnern
vor. Die Verbindung apcik-es verdankt ihre Entstehung vereinzelter
Nachbildung. Anderweite gleichartige Verbindungen fehlen. io
2. In allen andern Fällen stehen die enkl. Pronomina hinter
dem ersten haupttonigen Wort des Satzes.
3. Als Wörter, denen sich die enkl. Pronomina anschließen,
kommen nur in Betracht: Konjunktionen, Partikeln und gewisse
Pronomina (§ 15). i»
4. Die enkl. Pronomina werden niemals possessiv gebraucht,
sondern beziehen sich stets auf das Verbum des Satzes.
32. Die geschichtliche Entwicklung im Gebrauch und in der
Stellung der enkl. Pronomina stellt sich im allgemeinen so dar:
1. Altpersische Zeit: Die enkl. Pronomina können sich syn- 20-
taktisch ebensowohl auf ein Verbum als auf ein Nomen — posses-
siver Gebrauch —• beziehen. In ihrer Stellung sind sie wie die
übrigen enkl. Wörter an das erste Wort im Satz gebunden.
2. Mittelpersische Zeit: a) In der poetischen und in der
Umgangssprache Gebrauch und Stellung wie zuvor, b) In der 25
Prosaliteratursprache wird der possessive Gebrauch der enkl.
Pronomina und deren Stellung hinter Verba und Nomina ver-
mieden. c) In der Spätzeit dringt die freiere Verwendung und
Stellung aus der Umgangssprache in die Schriftsprache wieder ein.
3. Neupersische Zeit: Gebrauch und Stellung der enkl. Prono- 30
mina ist völlig frei.
Der Wechsel im syntaktischen Gebrauch der enkl. Prono-
mina, den wir hier beobachten: freier Gebrauch — be-
schränkter Gebrauch in der Literatursprache — allgemein
b Also nicht in der Übersetzungsliteratur und nicht in den Werken aus
der Spätzeit der Literatur.