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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 4 — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38039#0034
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34

Christian Bartholomae.

4. am; nur Y. 8. 7 und Vr. 3. I2, anscheinend mit ungleichem
Wert. — Was die erstere Stelle angeht, so halte ich es für sicher,,
daß sie im Urtext an mn m 'he zartust an mn m gelautet hat, ent-
sprechend der Stelle V. 22. 1, 8 an mn m 'he öhrmazd an m nm,.
5 daß sie also zu 3 gehört. Die Zeichen meinen auch hom Cich
bin', der Schreiber hat sie so gelesen und dann für liom die laut-
gerechte Schreibung am gewählt; s. auch bei 5. Gelegentlich findet
sich auch einmal umgekehrt an mn m statt am geschrieben, so-
z. B. Bd. 67. 6 gegenüber GrBd. 183. 12; vgl. West SBE. 5. 107
io No. 9.1) — Zu Vr. 3. 1 sollte man für azom visäi die Übersetzung X
mk d rn n m (= patirom, Bräs.) erwarten, vgl. zu Y. 14. 1. Statt
dessen steht X mk d rn nt (= patiruft, Prät.). Das sieht so aus, als
habe der Übersetzer statt 'ich (hier) erkläre meine Bereitschaft''
vielmehr gesagt 'die Bereitschaft ist von mir erklärt’. Aber das
io an der Spitze des Satzes stehende am macht Schwierigkeit. Das
vorzugsweise den Nachsatz einleitende ä-m (das ich gleich jAw.
aat me setze, das wäre im Apers. a-maiy) erscheint mir hier durchaus
unpassend; man vergleiche die Beispiele bei Spiegel Einl. 1. 83.
Ich möchte glauben, daß dem Schreiber von K 7a — darauf
2ö gehen ja alle andern Vr.Handschriften zurück, s. Geldner Aw.
Prol. XNXVIII — am mk d rn n m Vorgelegen, und daß er das
letztere Wort infolge mißverständlicher Deutung des ersteren —
er nahm es für -0m — in °t geändert hat. Ist das zutreffend, so^
wäre hier am wie zu Y. <S. 7 zu beurteilen.2) S. noch S. 36, Z. 18 f.
25 5. anm; so sicher Y. 9. 2; vielleicht auch Y. 11. 3. — Zu
Y. 9. 2 ist an m soviel als am = hom, nur mit der scriptio plena3);
die 1. Sing. Präs, wird beliebig mit m oder nm im Ausgang ge-
schrieben ; s. auch mpT. HVM = hom.4) Auch hier hat, wie bei 4,
an mn m im Urtext gestanden, und zwar für azom ahmi (zaraftustra
30 haomo asava) zweimal hintereinander in verschiedenem Sinn: 'Ich —
ich bin (o Zartust, Hörn, der heilige)’ das mag dem Schreiber
Mähpanah5) anstößig erschienen sein. Neryosang bietet für X
!) Mx. 2. 51 hat K 43 zweimal an mn m statt am = harn 'zugleich’.
2) S. noch § 36 zu PV. 19. 5 Gl.
35 3) Daß etwa in an m das mpT. an 'ich’ enthalten sei (Bthl. Zum AirWb.
123), halte ich für ganz unwahrscheinlich.
4) Neben hom wurde auch om gesprochen, das man in unmittelbarem
Anschluß an ein vorausgehendes Wort bloß m oder n m (nicht mit voraus-
gehendem Alif) geschrieben hat, z. B. PY. 19. 7 : 'he öhrmazd-om (an an ma m,
40 d. i. ’VHRMZDM), aber PH. 1. 3: . . . (ananmanm); s. dazu Salemann GIrPh. 1
a. 313, § 113 a No. 2. — 5) S. dazu Geldner a. O. XXXIV.
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