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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 3. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 5 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38044#0013
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. V.

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nicht ein jenem janin lautlich entsprechendes °nm, sondern vielmehr
ein in sonst unbekannter Weise mangelhaft ausgedrücktes °nean
dargestellt werden sollte.1)
10. Auf die mpersB. Belege — zu harvispin calle’, harmn Alle’
und fravartm (np. farvardm), Monatsname, kommt noch pusarm
'Söhne’ PahlRivDd. 92. 9 — will ich kein besonderes Gewicht
legen. Die beiden erstgenannten könnten wohl mit den ent-
sprechenden pronominalen Bildungen zusammengehören, und von
diesen habe ich schon oben § 6 erklärt, daß ich sie beiseite
lassen werde. Wegen fravartm s. Bthl. zAirWb 149 f. Endlich,
pusarm läßt sich selbstverständlich leicht in pusarän umändern,
aber die Korrektur von pusarän in °nn ist nicht minder leicht,
und °m ist in diesem Fall zweifellos die schwierigere Lesung.
Voraus geht das AVort für 'Frau5.2) Es wäre wohl möglich, daß
der A^erfasser des Stücks den Plural des Worts zanin (aus altem
*janmäm) im Kopf hatte, und nun dessen Ausgang auf das folgende
AVort für 'Sohn’ übertrug.
11. Endlich aber, soll denn auch mit mparthl. NGRYN,
PISTRDRYN und MLKYNMLK’ *pa%eän, *xsahrdäreän und *sä-
heänsäh ausgedrückt sein? Zugunsten der Lesung sähinsäh läßt sich
auch das arm. sahnsah — neben sahansah — geltend machen; dies
beruht auf dem mpers., jenes auf dem mparth.Wort; s. Bthl.
MiranM. 3. 12.3 *) AVenn übrigens die in § 5 ausgesprochene Ver-
b Ich bemerke dazu, daß von den 13 substantivischen YN-PJuralen, die bis-
lang in den TurfänTexten belegbar sind, 4 auf alten j-Stämmen beruhen: fra-
zendln, zanin, zanin2; 2 auf w-Stämmen (?): dusmanin2; 2 auf a-Stä|mmen: gyäriin2
(s. JX § 9 No.), 5 auf konsonantischen: xvärin2, dahin2, rovänin. Die Über-
tragung des -ln von frazendln 'Kinder’ und zanin 'Frauen’ auf xvärln 'Schwestern’
erklärt sich besonders einfach. — 5 von den 13 Belegen sind parthisch: zanin,
frazendln, dusmanin1 und gyänln2.
2) Der Text lautet: 'gäv . . . nafrln 'Jeunet 'Tcu-t frazand 'ma 'bat . . .
'ke 'man Jcuseh1 u-m paceh 'u-m 1ö arzänikän 'ne 'daheh u 'zan-ec u pusarln u
askamb i 'xves rä3 pahreceh u 'däreh; s. dazu PY. 11. 1.
3) Das mparthl. ’RY’N stellt äriyän (in der griech. Version APIANQN)
= ai. ar[i]yänäm dar. Das auf der selben Inschrift in der persischen Version
bezeugte ’YR’N = erän geht dagegen auf *aricmäm = ai. aryäncim zurück.
Hübschmann IF. 4. 120 erkennt zwischen den arm. LW. ariV und erän einen
Unterschied in der Zeit der Entlehnung, aber äriyän und erän stehen doch
auf der nämlichen Inschrift; also haben wir es vielmehr mit einem Unterschied
des Orts, d. i. der Herkunft zu tun, ebenso wie bei sahnsah und sahansali.

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