Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. V.
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Tfö/.Inschrift das mpers. nape läge papake "des Enkels des Gotts
Päpak mit dem gleichwertigen mparth. puhrepuhr lag päpak. Auf
Grand von mparth .puhrepuhr und sähepuhr darf man vielleicht
folgern, daß sich im MParth. der Cas. obl. auf -e insbesondere dann
gehalten hat, wenn er in kasueller Funktion dem regierenden Wort
vorausging. Dem mparthl. sähepuhr entspricht mpl. sähpuhr
(ZaTruupii^). Ist etwa danach mpB. kärecär 'Schlachtfeld' — wenn
mit e, nicht t, zu lesen, s. Btiil. MiranM. 3. 7 No. — gegenüber np.
kärzär als Lehnwort aus dem Parthischen anzusehen? Da es eine
kriegstechnische Bezeichnung ist, wäre das schon möglich. Das
gilt allenfalls auch noch für das eine oder andere der bei Horn
GIrPh. 1 b. 100 und Andreas GGN. 1916. 2 angeführten npers.
Wörter mit -e- und Doch soll damit nicht in Abrede gestellt
werden, daß vereinzelt derartige Komposita auch auf mpers. Gebiet
entstehen konnten und entstanden sind. Haben sich aber einige
solcher Wortvarianten mit und ohne e in der Kompositionsfuge
bis in die npers. Zeit hinein erhalten, so konnten sie gar wohl
von den Dichtern als Muster für Neuschöpfungen entsprechend
dem metrischen Bedürfnis verwendet werden. Ein solches in
Versnöten geborenes Wort ist das von Andreas a. 0. besprochene
babrebayän. Im alten XvatäyNämak muß das Wort bpr ap dän
ausgesehen haben, d. i. bawr apeyan (= *upaiähan°), gesprochen
lawrdwayan mit dem Phythmus — — — —. Ein solches Wort
war aber im epischen Versmaß unbrauchbar, daher es in babre-
bayan (mit der npers. Wortform des Hinterglieds) umgestaltet wmrde.
[Man beachte, daß auch kärecär, mit drei schweren Silben, im
Epos nicht verwendbar war.] Zu den npers. Eigennamen bei
Firdausi s. Nöldeke a. 0. 99 f.
Für das MPersische der Bücher hat man ja den Cas. obl. auf
-e in weitem Umfang geglaubt hersteilen zu dürfen, indem man das
wortschließende n je nach Bedarf als Zeichen für e genommen
hat. Doch vergleiche man meine Ausführungen § 10 b und beachte
insbesondere, daß in den persischen Texten aus Turf an, deren
Orthographie für ein gesprochenes •e doch unbedingt ein geschriebe-
nes -Y erwarten ließ, von solchem -e des Cas. obl. keine Spur
zu finden ist; vgl. dazu § 19a.
Anderseits sind sowohl in den mpers. und mparth. Texten
aus Turfan als auch in denen der Bücher noch einige Beispiele
für den pluralisclien Gebrauch des asp-Typus vorhanden; s. § 16 aE.
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Tfö/.Inschrift das mpers. nape läge papake "des Enkels des Gotts
Päpak mit dem gleichwertigen mparth. puhrepuhr lag päpak. Auf
Grand von mparth .puhrepuhr und sähepuhr darf man vielleicht
folgern, daß sich im MParth. der Cas. obl. auf -e insbesondere dann
gehalten hat, wenn er in kasueller Funktion dem regierenden Wort
vorausging. Dem mparthl. sähepuhr entspricht mpl. sähpuhr
(ZaTruupii^). Ist etwa danach mpB. kärecär 'Schlachtfeld' — wenn
mit e, nicht t, zu lesen, s. Btiil. MiranM. 3. 7 No. — gegenüber np.
kärzär als Lehnwort aus dem Parthischen anzusehen? Da es eine
kriegstechnische Bezeichnung ist, wäre das schon möglich. Das
gilt allenfalls auch noch für das eine oder andere der bei Horn
GIrPh. 1 b. 100 und Andreas GGN. 1916. 2 angeführten npers.
Wörter mit -e- und Doch soll damit nicht in Abrede gestellt
werden, daß vereinzelt derartige Komposita auch auf mpers. Gebiet
entstehen konnten und entstanden sind. Haben sich aber einige
solcher Wortvarianten mit und ohne e in der Kompositionsfuge
bis in die npers. Zeit hinein erhalten, so konnten sie gar wohl
von den Dichtern als Muster für Neuschöpfungen entsprechend
dem metrischen Bedürfnis verwendet werden. Ein solches in
Versnöten geborenes Wort ist das von Andreas a. 0. besprochene
babrebayän. Im alten XvatäyNämak muß das Wort bpr ap dän
ausgesehen haben, d. i. bawr apeyan (= *upaiähan°), gesprochen
lawrdwayan mit dem Phythmus — — — —. Ein solches Wort
war aber im epischen Versmaß unbrauchbar, daher es in babre-
bayan (mit der npers. Wortform des Hinterglieds) umgestaltet wmrde.
[Man beachte, daß auch kärecär, mit drei schweren Silben, im
Epos nicht verwendbar war.] Zu den npers. Eigennamen bei
Firdausi s. Nöldeke a. 0. 99 f.
Für das MPersische der Bücher hat man ja den Cas. obl. auf
-e in weitem Umfang geglaubt hersteilen zu dürfen, indem man das
wortschließende n je nach Bedarf als Zeichen für e genommen
hat. Doch vergleiche man meine Ausführungen § 10 b und beachte
insbesondere, daß in den persischen Texten aus Turf an, deren
Orthographie für ein gesprochenes •e doch unbedingt ein geschriebe-
nes -Y erwarten ließ, von solchem -e des Cas. obl. keine Spur
zu finden ist; vgl. dazu § 19a.
Anderseits sind sowohl in den mpers. und mparth. Texten
aus Turfan als auch in denen der Bücher noch einige Beispiele
für den pluralisclien Gebrauch des asp-Typus vorhanden; s. § 16 aE.
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