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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 3. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 5 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38044#0042
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42

Christian ßartholomae.

hört das Y jenes mpT. Worts VDYSG’R nicht, wie Salemann
wollte, zum Vorder-, sondern zum Hinterglied des Kompo-
situms, und es meint nichts anderes als das Ain in mpT.
3STVMYN gegenüber jAw. ustomdm, msak. ustamu, ai. utta-
5 mäm, und in mpT. (ZV’RYSN gegenüber mpB. nzvarisn, usw.
In dem von mir (MiranM. 4. 24 ff.) als mparthisch nachgewie-
senen Text PahlT. 109 kommt an gleicher Stelle, in Ver-
tretung von Ain, auch Alif und V vor, s. azn a ddnd = aznäyend,
n zn ad = 0zväy, s. a. 0. 26. Also auch hier verschiedenartige
10 Versuche, den aus dem u von us (vor Sonanten) hervor-
gegangenen dndistinct vowel’ zum Ausdruck zu bringen.
Und wie VDYSG’R inVD-YSG’R zu zerlegen ist, so
auch VDYSN’S rböses wissend’ in VD-YSN'S. Im Wort-
innern vertritt Y das im Anlaut gebrauchte Ain, s. ]SN’SYD,
15 3. Sing., gegenüber np. sinasad. Das nämliche gilt bezüglich
P’DYSNVHR S 9c, d.1)

20. Das Ergebnis meiner Untersuchung ist: Nicht der Gen.
Sing, der a-Stämme ist es, auf den der mittel- und neuiranische
Cas. obl. auf -e zurückgeht. Es haben vielmehr verschiedene Kasus
20 aus verschiedenen Deklinationen zusammenwirkend ihn geschaffen:
der Dat. Sing, der i-, der Lok. Sing, der a-, in erster Linie aber
der Instr. Sing, der a-Deklination. — Ich habe ja meine Beweis-
führung wesentlich auf das Persische und Parthische zugeschnitten,
aber bereits da und dort gezeigt, daß sie auch für andere mittel-
25 und neuiranische Dialekte Gültigkeit hat, die einen allgemeinen2)
Cas. obl. sing, auf -e (oder dessen Nachform) kennen. So für das
Kurdische (S. 18, 31), das Samnänische (S. 18f., 31), das Mittel-
und Neu Soghdische (S.25). Anderseits jedoch habe ich auch darauf
hingewiesen, daß nicht alle Dialekte in der Gestaltung des Cas.
30 obl. sing. Zusammengehen, ebensowenig wie in der des Cas. obl.
plur.; s. S. 34 zum Afghanischen, S. 25 zu den PdmirDialekten.
In dem -i, womit das MSakische den Cas. obl. sing, maskuliner
Stämme von den Cas. rect. auf -d scheidet, s. Leumann BuddhLit.
9. 2, hat man die Nachform des alten Dativausgangs -Cd erkennen
35 wollen, s. oben S. 32. Es ist gewiß richtig, daß das -i nicht auf
160) und np. hamäl (MiranM. 1. 5). Mit dem l des späten ai. kalayati 'nimmt
wahr5 (Dhätup. samlehyäne) hat das l von np. sigäl nichts zu schaffen.
x) Zum i des np. pädisäh e. Bthl, zSß. 1. 5 No. 5. 2) Vgl. S. 43 No.
 
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