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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 2. Abhandlung): Bemerkungen zur Schrift vom Erhabnen — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38944#0012
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Otto Immisch:

Εί,πεν ό θεός, φησί — τί; γενέσθω φως κτλ. „Ebenso (d. h. auf der-
selben Stufe der Vollendung stehend) hat auch der Gesetzgeber der
Juden, kein gleichgültiger Mann, weil er die Wesensmacht des Gött-
lichen bedeutungsgemäß erfaßt hatte (d. h. weil er die 9, 1 voraus-
gesetzte Kongenialität in hinreichendem Maße besaß, wobei wohl
besonders an die kosmisch erhabnen Züge der Gottheit gedacht ist:
ειη γάρ άν τούτο μόνον θεός το περιέχον ή μας άπαντας καί γην καί
θάλατταν, δ καλοΰμεν ουρανόν καί κόσμον καί την των οντων φύσιν,
Strabon761), diese auch schriftstellerisch (γράψας) zum Ausdruck ge-
bracht, gleich am Eingang seines Gesetzbuches. Gott sprach, sagt
er — ja, was wohl (sprach Gott)? Es werde Licht“ usw. — Das
eigensinnig kühne Durcheinander der Wortstellung zu Beginn der
Hauptsatzfortsetzung (für καί γράψας έςέφηνεν ευθύς έν τη εισβολή
των νόμων) hat fast auf allen Seiten unsrer Schrift Analoga: solche
Hyperbata sind ja nur ein Teil von des Verfassers eignem Streben
nach ύψος.
9, 13. οίον ύποχωρουντος εις έαυτόν Ωκεανού καί περί τα ί'δια
μέτρα (d. h. die ihn begrenzende Küstenlinie) έρημουμένου (deficien-
tis, cum quasi derelinquit eum vis atque copia proprio) τό λοιπόν
φαίνονται του μεγέθους άμπώτιδες καν τοΐς μυθώδεσι καί άπίστοις
πλάνος. Es ist hierbei — über den vermutlich korinthischen Ur-
sprung des Ausdrucks άμπωτις vgl. jetzt Pasquali in Wackernagels
Antidoron 326ff. —nicht an Ebbe und Flut gedacht, sondern, wie
τό λοιπόν beweist, an etwas, das nicht nur zeitweise und vorüber-
gehend eintritt, sondern als Dauerzustand, also an das langsame
Zurückweichen des Meeres überhaupt an bestimmten Küsten, wobei
zunächst noch keine wirkliche Landfeste sich bildet, sondern ein
unerfreulicher und auf den Beschauer keineswegs mehr majestätisch
wirkender Zwitter von Erde und flachem, durch Nehrungen und
Bänke unterbrochnemWasser: aestuaria, Lagunen und Sumpf, was
mit dem Worte für die Gezeiten wohl deshalb bezeichnet werden
kann, weil da vorübergehend (in der Ebbe) der gleiche Anblick
sich darbietet. Daß wir auf das Wort τό λοιπόν, welches für .die
richtige Deutung entscheidet, mit Recht allen Nachdruck legen,
geht auch aus dem Zweck des Bildes selber hervor. Es soll ja ein
Gleichnis sein nicht für periodische Schwächezustände Homers
(quandoque bonus dormitat Homerus), sondern für die Gesamtdauer
seines Alters mit der definitiv gesunkenen Gestaltungskraft, die nur
noch του μεγέθους άμπώτιδες in Erscheinung treten läßt. Gleichnis
und verglichene Sache ist in dem Satze aufs engste in eins verwoben,
 
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