Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. VI.
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Bthl. AirWb. 1567, und Geldner RVGloss. 181b. [Was
rapT. SYRYD S 13 6 meint, weiß ich nicht.]
Tedesco MondeOr. 15. 207 No. 3 möchte freilich das turf.
MY’N 'Mitte5 nicht als echtparthisch gelten lassen, der Aus-
fall eines ar. d(h), b(h) vor i sei nur persisch. Er führt 5
mparthT. ’DY’VR, ’BY’D (gelesen adyävar, abyäd) und mpB.
ayäwar, mpT. ayäd auf die gleichen Grundformen — ar.
*adhi°, *abhi° —• zurück — doch s. aaO. 258 unten zu § 18 —,
während ich angenommen hatte, daß die Doppelheit auf
einer Verschiedenheit der Vorformen beruhe, und diese wieder io
auf verschiedener Gestaltung je nach dem Sprechtempo: ar.
*adhii° und *adhi°. *abhii° und *abhi°. Ich bleibe bei dieser
Ansicht stehen und stelle das mparthT. abiyäd (’BY’D) mit
dem griech. ABIATAKA (überliefert ABIAT°) zusammen — s.
dazu Oppert Les Medes 229 —, das sicher ein sonantisches i is
im gehörten iran. Wort voraussetzt. Daß das msak. bycita
(Pelliot MSL. 18. 109, Leumann NArSpr. 77. 35) ein *abi°
(awi°) als Vorform gehabt haben müsse, wird niemand ernst-
lich behaupten wollen; ich verweise zB. auf msak. myäno
'in der Mitte’ jAw. maidyäna-, und aut pyuste 'er hörte’, 20
worin ar. *pi und *ghaus° enthalten ist (s. Reichelt Idglb.
1. 27). Endlich, daß die mpB. Schreibung des Worts ayäwar
mit ’YY’VR nicht etwa als Beweis dafür genommen werden
kann, das dh des ar. adhf sei nicht ausgefallen, sondern —
wie sonst zwischen Sonanten — zu i geworden, dafür zeugt 25
die Tatsache, daß ja auch die Nachform von ar. *abM° in
gleicher Weise dargestellt wird (s. West Gl&Ind. 22 f.); daß
aber ar. °bJii° zu °ii° geworden sei. wird gewiß niemand be-
haupten wollen. — Wegen der graphischen Darstellung des
anlautenden ay im MPersB. s. Bthl. zAirWb. 25 No. I.1) 30
Zum Schluß die Bemerkung, daß sich das mpT. HYY’R
oder RY R (mit sekundärer Aspiration) am nächsten zu päz.
ayär und zu jüdp. ’Y’R stellt und lieyar oder Jiiyär zum
Ausdruck bringt; s. oben meyän, bez. miyän.
16. Nach dem, was in § 15 ausgeführt wurde, steht das Vor- 35
handensein eines mittel- und neuiran. pur 'viel’ unzweifelhaft fest.
0 Statt ay° ließen sich die Zeichen selbstverständlich auch hiy° lesen,
s. die mpT. Wortgestalt (unten 37); aber die npers. Nachform yär, die ayär
voraussetzt, scheint dem nicht günstig. Immerhin vergleiche man mpT. hasä-
gird 'Schüler5 und np. sägird.
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Bthl. AirWb. 1567, und Geldner RVGloss. 181b. [Was
rapT. SYRYD S 13 6 meint, weiß ich nicht.]
Tedesco MondeOr. 15. 207 No. 3 möchte freilich das turf.
MY’N 'Mitte5 nicht als echtparthisch gelten lassen, der Aus-
fall eines ar. d(h), b(h) vor i sei nur persisch. Er führt 5
mparthT. ’DY’VR, ’BY’D (gelesen adyävar, abyäd) und mpB.
ayäwar, mpT. ayäd auf die gleichen Grundformen — ar.
*adhi°, *abhi° —• zurück — doch s. aaO. 258 unten zu § 18 —,
während ich angenommen hatte, daß die Doppelheit auf
einer Verschiedenheit der Vorformen beruhe, und diese wieder io
auf verschiedener Gestaltung je nach dem Sprechtempo: ar.
*adhii° und *adhi°. *abhii° und *abhi°. Ich bleibe bei dieser
Ansicht stehen und stelle das mparthT. abiyäd (’BY’D) mit
dem griech. ABIATAKA (überliefert ABIAT°) zusammen — s.
dazu Oppert Les Medes 229 —, das sicher ein sonantisches i is
im gehörten iran. Wort voraussetzt. Daß das msak. bycita
(Pelliot MSL. 18. 109, Leumann NArSpr. 77. 35) ein *abi°
(awi°) als Vorform gehabt haben müsse, wird niemand ernst-
lich behaupten wollen; ich verweise zB. auf msak. myäno
'in der Mitte’ jAw. maidyäna-, und aut pyuste 'er hörte’, 20
worin ar. *pi und *ghaus° enthalten ist (s. Reichelt Idglb.
1. 27). Endlich, daß die mpB. Schreibung des Worts ayäwar
mit ’YY’VR nicht etwa als Beweis dafür genommen werden
kann, das dh des ar. adhf sei nicht ausgefallen, sondern —
wie sonst zwischen Sonanten — zu i geworden, dafür zeugt 25
die Tatsache, daß ja auch die Nachform von ar. *abM° in
gleicher Weise dargestellt wird (s. West Gl&Ind. 22 f.); daß
aber ar. °bJii° zu °ii° geworden sei. wird gewiß niemand be-
haupten wollen. — Wegen der graphischen Darstellung des
anlautenden ay im MPersB. s. Bthl. zAirWb. 25 No. I.1) 30
Zum Schluß die Bemerkung, daß sich das mpT. HYY’R
oder RY R (mit sekundärer Aspiration) am nächsten zu päz.
ayär und zu jüdp. ’Y’R stellt und lieyar oder Jiiyär zum
Ausdruck bringt; s. oben meyän, bez. miyän.
16. Nach dem, was in § 15 ausgeführt wurde, steht das Vor- 35
handensein eines mittel- und neuiran. pur 'viel’ unzweifelhaft fest.
0 Statt ay° ließen sich die Zeichen selbstverständlich auch hiy° lesen,
s. die mpT. Wortgestalt (unten 37); aber die npers. Nachform yär, die ayär
voraussetzt, scheint dem nicht günstig. Immerhin vergleiche man mpT. hasä-
gird 'Schüler5 und np. sägird.
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