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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 6 — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38948#0039
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. VI.

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-harä-, s. AirWb. 1788x); — tbaeso.taro (an ganz junger Stelle), s. ai.
druhamtarah.
17. Fragen wir aber nun weiter, wie denn jene altiran. Wörter
in den jüngeren Dialekten aussehen, die ja alle von der Göttinger
Schule bereits mit uriran. ur ausgestattet werden; s. 9puräx NGGW.
1909. 44, puri ebd. 1913. 373; ferner nturo ZU. 1. 215* 2), puru0
aaO. 225, 232, vuni0 ebd. 242, zuronoinoyö ebd. 212.
Dem ai. dir äh, entspricht mpB., mpT. TR = tar, np. tar, ms.
tar in tarzamän 'unzeitig3. Von besonderer Wichtigkeit ist das
mpT. TR; wäre tur gesprochen worden, so würde TVR zu er-
warten sein. Mit dem Mittel der Defektivschreibung in den Tur-
fänTexten zur Erklärung widerspenstiger Wörter sollte man doch
recht vorsichtig sein, insbesondere wenn es sich um haupttonige
Silben und um u handelt.
Zum Wort für 'Kopf3 i3Sar, das auch vielfach präpositions-
artig verwendet wird, vgl. Horn NpEt. 160 f., Shtjkowski Mat. 2. 253,
3. 172, usw., wo es überall mit a-Vokal verzeichnet wird. Auch
im MSoghd., MPersT. und MParthT. wird SR geschrieben. Ob
das arm. sar echt oder aus dem Iranischen entlehnt ist, läßt sich
aufgrund der Lautlehre nicht entscheiden; Hübschmann AGr. 239,
286 führt es in beiden seiner Abteilungen auf.
Das Wort für ö'Berg3 erscheint in einer größeren Reihe von
modernen Dialekten als yar; so im NPers. (s. GIrPh. 1 b. 49), Afg.,
sowie in PämirD. (s. ebd. 300, BB. 7. 197); ferner im MSoghd.:
TR, s. ns. yart 'montes3; endlich im MpB., wo es dr, d. i. GR — gar
geschrieben ist. Der SACHAusche Farhang, SWienAW. 67. 848.
12 hat: 3.
Dem jAw. Präsens 7 *jarämi stellt das Vaxl nezyaram 'ich ver-
schlinge3 gegenüber, s. GIrPh. 7 b. 311.
Es ist freilich richtig, daß die angeführten Wörter in den
heutigen Dialekten auch ab und zu mit andern Vokalen aufgeführt
werden; so gibt Mann TäjlkM. 54 das Wort für 6'Berggipfel’ mit
gur, die dem jAw. 8 taro entsprechende Präposition (56) mit tur, ferner
Grierson Ishk. 94 das Wort für 13'Kopf3 mit sur. Das scheint ja die
Göttinger Theorie vortrefflich zu unterstützen. Allein im Somghünl
b Scheftelowitz ZDMG. 59. 710 hält das Wort für semitisch. Man be-
achte aber das gleichwertige jAw. hciraitl-; wegen Fick Wb.4 1. 328 s. Geldner
Rigv. 1. 259 zu RV. 2. 11. 7.v
2) Aber ebd. 223 steht türo0; s. oben S. 3 No. — Undeutlich ist mir, auch
wegen des Ausgangs, yorof 'auf dem Berg’ für gara der Vulgata, ebd. 198.

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