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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 6 — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38948#0061
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. VI.

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42. mpB. vazwrkP, mpT., mparthT. *vazurg, np. buzurg 'groß’
= ap. vazdrka-,
a) Auch VCRK, ohne V, geschrieben, s. oben S. 12. Aber das
arm. LW. ist vzurk1).
43. np. afsurdan 'pressen' neben afsärad 'er preßt'. Unbe-
kannter Herkunft.
44. np. kurba, kulba 'Bude, Werkstatt’30. Unbekannter Herkunft.
a) Das arm. LW. krpak verbürgt ein mparth. kurpak.
45. mpB. vicurta) 'geprüft, erprobt, echt’ neben vicäret und
ai. vicärayati.
a) Sonst vicart, aber mit abweichender Bedeutung; s. dazu
Bthl. WZKM. 27. 366f.
Es ist wohl möglich, daß ich bei der Aufstellung obiger
Liste ein oder das andre Wort übersehen habe. Viele sind’s
aber keinesfalls. Mehrere, die den Anschein der Zugehörig-
keit erwecken können, habe ich, vom Gegenteil überzeugt,
absichtlich beiseite gelassen. So:
a) mpB. sturk, np. suturg 'stark, groß'. Das Wort ent-
hält altes ür, s. ai. sthürä-, bal. istur usw., und ist an das
bedeutungsähnliche mpB. vazurk, np. buzurg angeglichen
worden.
b) mpB. gurpak2 3), np. gurba 'Katze'. Ich führe gur- auf
ar. ur- zurück (s. S. 21) und vergleiche das lit. vilpiszys
'wilde Katze’.
c) mparthT. 9zguleds) M 1. 276 stelle ich nicht zu lat.
gradior, wie es FWKMüller und Tedesco MondeOr. 15. 205
wollen, sondern zu jAw. uzvdrozyeiti 'er macht wieder gut’.
Aus den drei Anfangsworten der Hymne: ävar gzguled sat-
fcm ist nichts Sicheres herauszulesen.
d) mpB. TR VS (PablT. 30. 6), np. turus 'sauer’. Die
Herkunft des Worts ist ganz dunkel. Für Hübschmanns
iran. Hrfsa- erwartete ich *tis oder höchstens Hus; s. das
kurd. Urs.
e) mpB. an rm ak (mit Varianten), np. xurmä 'Dattel'.
Das arm.LW. armav weist auf a als alten Anlaut. Woher
0 Aus *uuzurk. Die Angleichung des ersten Sonanten an den zweiten
war demnach im Parthischen schon zur Zeit der Entlehnung eingetreten,
also spätestens im 5. Jahrh.
2) So, mit p, FrP. 9. 1; sonst nach der jüngeren Aussprache mit b ge-
schrieben, auch GrBd. 120. 14.
3) Aber mit pers. I, s. oben S. 23.

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