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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1925/26, 1. Abhandlung): Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen — Heidelberg, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.38874#0024
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16

Alfred v. Domaszewski:

geschichte steht clie auf macedonischen Berichten beruhende Er-
zählung des Ptolemäus, wie sie bei Arrian vorliegt, in einem be-
ständigen Widerspruch zu der militärisch und geographisch ver-
wirrten Erzählung der Quelle des Diodor und des Curtius, und es
ist begreiflich, daß Curtius in seinem Bestreben, die Quellen zu
kontaminieren, darauf verzichten mußte, Arrian zur Ergänzung
heranzuziehen.
Wie oft bemerkt worden ist, trägt die Erzählung des Diodor
und Curtius keinen einheitlichen Charakter. Neben den sicher
erkennbaren Besten des Klitarch stehen vielfach sachliche, knappe
Berichte, die von seinem Stil völlig ab weichen und dazu zwingen,
in der Vorlage des Diodor und Curtius eine Quelle zu erkennen,
welche den Klitarch aus einem anderen Schriftsteller ergänzte.
Auch in dem ersten Abschnitt der Alexandergeschichte stehen die
Angaben dieser zweiten Quelle oft im Gegensätze zu den mace-
donischen Berichten des Arrian, nur daß die Übereinstimmung im
ganzen Gange der Erzählung weit größer ist, weil hier von Anfang
an Kallisthenes aus macedonischer Quelle fließende Darstellung
maßgebend war.
Diese zweite Quelle der Vorlage des Diodor und Curtius ist
eben Anaximenes. Am deutlichsten wird dies für die Schilderung
des Seekrieges an den Küsten Kleinasiens, die durch einen hohen
Grad von Anschaulichkeit ausgezeichnet ist. Diese Erzählung liegt
in drei Brechungen vor bei Diodor, Curtius und Arrian.
Diodor 17, 29, 1—4 (= Arrian 2, 1, 1. 2) hat nur die Unter-
nehmungen Memnons, mit falschen Verkürzungen, aufgenommen.
Völlig übereinstimmend und sich gegenseitig ergänzend sind die
Berichte über den weiteren Gang des Seekrieges bei Curtius 3, 1,
19. 4, 5, 14—22; 8, 15 und Arrian 2, 1, 2—5. 3, 2, 3—7; 6, 3.
Doch ist bei Arrian der Führer der Flotte Hegelochos, 2, 2, 3 'Hye-
Xoyw, Ötco 7rpOG£T£T<xxTO — ^uvayayEov Suvapzv vauTt,x7]v. 3, 2, 3 'Hys-
Xoyop xaT£7tXsuG£v eiq AiyuTrrov, dem Amphoterus untergeordnet ist
3, 2, 6 AfACpOTSpOV 8s GUV £^7)X°VTa VOCUOLV £711 KcO ETCSgtjjEV -- Ulld ei’St
nach seiner Rückkehr führt Amphoterus die Flotte allein 3, 6, 3 vaup
aXXap -pop alp syovToc ’AgcpoTspov ette^tte gteXXe!.v etu I1sX.07TOVV7]oou.
Bei Curtius ist Amphoterus von Anfang an der Führer der Flotte
3, 1, 19 Amphoterum classi ad orarn Heilesponti, copiis autem prae-
fecit Hegelochum. Copiae bedeutet nach dem Sprachgebrauch der
Kaiserzeit alle Streitkräfte, ist also gleich Suvapuv des Arrian. 4, 5,
14 Amphoterus et Hegelochus CLX navium classe insulas — redegerunt
 
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