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Thomas; Heller, Emmy [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1928/29, 4. Abhandlung): Die Ars dictandi des Thomas von Capua: kritisch erläuterte Edition — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39952#0007
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Die Ars dictandi des Thomas von Capua.

7

5. Bern. Stadtbibi. 69 m. 4°. s. XIV (= B.)7.
6. Erlangen. Universitätsbibi. 563 m. 4°. s. XIY
( = E.)8.
7. Wolfenbüttel. Bibliothek Helmstadensis 1020 m. 4°.
s. XIV ( = He.)9.
Zeigen die bisher aufgeführten Hss. ein kaum variierendes
Gleichmaß in Umfang und Anordnung, so nimmt He. eine beson-
dere Stellung ein: es ist ein Abschriftsfragment, umfassend ars
dictandi, Buch I. und II. sowie ein Bruchstück von III, 1, wie aus
dem HAHNschen Abdruck ersichtlich, der diese Hs. vollständig
wiedergibt. Die Vorlage von He. lief offenkundig weiter und sollte
wohl auch zu Ende kopiert werden (Kustode auf dem letzten Blatt).
Bei sonst gleicher Beihenfolge im einzelnen — die Bucheinteilung
fehlt — läßt nun He. in Buch I. und II. zusammen 28 meist in
Gruppen benachbarte Briefe vermissen, von denen sich 11 in II
als Einschiebungen des Jordanus v. Terracina erweisen, in dem
ich auch den Ordner der Sammlung, wie sie uns gemeinhin vorliegt,
erkennen möchte, während der Rest vorwiegend indifferent und
übungsartig erscheint, zum Teil aber auch Art und Stil des Jordanus
vermuten läßt. Und dasselbe Bild zeigt ein Kodex des Britischen
Museums (Royal ms. 11 A. XVII, weiterhin citiert L 2.), den der dortige
Kustos liebenswürdigerweise für mich einsah und beschrieb: dort
fehlen auch die besagten 28 Briefe in der ursprünglichen Nieder-
schrift und sind dann — von dem Abschreiber selbst, so scheint
es, — in einem Anhang nachgetragen und durch Buchstaben an
ihre richtige Stelle verwiesen; das gleiche geschah mit den Inter-
polationen von Buch III10, während ein späteres Stück von Buch VI
ganz fehlt. Ob L 2. nun auch textlich mit der vielfach weniger
7 Ygl. Hagen, Catalogus codd. Bernensium (1874) S. 91.
s Vgl. Irmischer, Handschriftenkatalog der Königl. Universitäts-
bibliothek Erlangen (1852) S. 167; Stobbe in Archiv f. österr. Gesch.quellen
14. S. 307ff.
9 Vgl. v. Heinemann: Die Hss. der herzogl. Bibi, zu Wolfenbüttel
(1888) I, 3, S. 14.
10 Allerdings ist hier zu bemerken, daß außer den zweifellosen Inter-
polationen III, 3 und III, 56 noch 13 nicht fortlaufend aufeinanderfolgende
Stücke, von denen z. B. III, 62 (= Potth. 10 053) sicher in Thomas’ Lebenszeit
fällt, in derselben Weise nachgetragen sind. Es muß zunächst die Frage bleiben,
da He. hier zum Vergleich nicht mehr herangezogen werden kann, ob diese
Lücke zum Typus der He. und L 2. gemeinsamen Vorlage gehört oder L 2.
allein eigentümlich ist.
 
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