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Stegemann, Viktor [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1933/34, 1. Abhandlung): Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzherzog Rainer in Wien — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.40166#0077
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Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzh. Rainer. 69

.Gebt Heilung, nunmehr, nunmehr (v)oyj r(8r(),
schnell, schnell {xayß xayß)!

1] ACApcoe ist Z. 2 als Cherub bezeichnet; er begegnet noch Or 5525 [54]
115 in nächster Umgebung mit den freilich stark entstellten Namen der 4 Thron-
tiere (Kropp III § 221), den 24 Presbytern und der immer in Verbindung mit
der Schilderung der den alttestamentliehen Gott umgebenden Wesen zitierten
Satorformel. Man kann daraus vielleicht den Schluß ziehen, daß die Namen
iagatabip . KerriHA MMCGNBpiHA MNACApcue die Namen der 4 Cherubim
Gottes sind, die im Anschluß an Ez. 1,5 ff. und 10,15 mit mannigfachen Vor-
stellungen ausgestattet sind; in den Zaubertexten werden sie als Wächter des
Paradieses und Träger des Thrones Gottes vielfach erwähnt und dienen wie die
Sator-und Alphaformel zur Umschreibung des mächtigen Wesens Gottes (Stellen
bei Kropp III 120 ff.). Vgl. Komm, zu XIX 1.
5] beginnt die Beschwörung. Ihr Sinn bleibt unklar, da die Entzifferung
von 6K6H epiM und [iagpgtggamgzi noch nicht geglückt ist. Nur nei cnab
GT2M sind zu erkennen. In-Verbindung mit dem Namen der Frau und des
TinTGAGA (18) könnte man an Blutfluß denken, für den sich unter den koptischen
Zaubertexten mehrere Heilungsvorschriften finden (P 8109 [9] A 13; Freer 593 [123]
S. 248 Z. 10; vgl. P 8324 [21] 4 6tbg—oyTKGC NKAAA2H). Sollte <5'AN62i eine
Kontamination aus KAAA2H (nur saidisch belegt) sein, etwa aus gaagzi einer
Vorlage verlesen und Heilung eines Mutterleibsleidens gesucht werden? Bei der
merkwürdigen Orthographie dieses Textes kann man solche Vermutungen wagen
(an S. <janA2 'Krüppel’ dürfte kaum zu denken sein). nAep bleibt noch zu lösen.
7] Die Namen unbelegt.
9] Anfang der neuen Beschwörung wie z. B. XLI mit den Namen. Zu den
Engelnamen vgl. die Art, in der die Namen der 24 Presbyter gebildet sind
(s. zu XVI [88] 7 und Kropp III § 226). Zu Epiei vgl. en-J-iHA, gmiha; Aplanael
ist ohne Parallele; zu Ripiel kann man vielleicht pcDBiHA (XIX [91] 3) stellen.
Namen dieser Art werden stets zwecks Hilfeleistung beschworen (s. Komm, zu
XVI [88] 7). Raphaels Stellung in den koptischen Zaubertexten ist nicht deutlich
(Kropp III § 143), doch ist zu beachten, daß sein Name Leid [83] IX 19 richtig
mit nTAAco übersetzt wird, mit dem ebd. Z. 10/11 Gott identisch erklärt
worden war. Zu Gottes Bild und Wesen gehören aber auch die 24 Presbyter,
von denen wir 3 hier genannt glauben. Es ist also Gott der eigentlich Angerufene,
wie auch im 1. Gebet an den Cherub (vgl. den Anruf in XIX an die 4 Throntiere
und einen fremden Namen Gottes, die die Heilung bewirken sollen zitn T60h
NTMHTXOGIC NIACO CABAooQ Z. 5, vgl. Komm, zur Stelle).
15] 6T2A2A-] i : unter der Furcht vor Gott, dessen Diener die genannten
Engel sind.
16] Sinn: Ich beschwöre euch usw., daß ich euch herabzwinge auf die
Phantaxia (etwa durch ein Amulett?), daß ihr mit ihr machen müßt, was ich
will; der Vorgang entspricht sicher dem sonst so formulierten Ticoncn AycD
TinApAKAAGI NMOTGN THpTGN MnOOy XGKAAC GT6TNGGI MAI GZpAl 6X[N
 
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