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Stegemann, Viktor [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1933/34, 1. Abhandlung): Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzherzog Rainer in Wien — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.40166#0092
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Viktor Stegemann.

Wasser und Öl anrufen, sondern zwingt selbst, wie etwa das Gregoriusgebet
der Leidener Hs. (s. Parallelen) und der Brief Christi an Abgar [Nr. XXVI 26].
Der Zwang geht nach alter magischer Ansicht von dem Metall des Gefäßes aus:
Erz und Bronze fördern den Zauber, da dies Metall den Dämonen im Gegensatz
zu Eisen sympathisch ist (Hopfner I § 596); angeschlagen verscheucht es indes
die feindlichen Dämonen (ebd. § 207). Vorstehendem Text verwandt ist der freilich
mindestens 7 Jahrhunderte ältere, noch ganz den altägyptischen Formeln verwandte
Zwangszauber mittels eines goldenen Gefäßes P 5565 [7] AMBOype AHßoype eic
m\nOT NNOyB NTOOTK GIXOOyK.1 MnX2Q)B KNA6I.
5] Zusammenhang unklar; vielleicht soll der irdische Raum umgrenzt
werden, innerhalb dessen der Verfluchte dem Engel nicht verborgen bleiben soll.
Norden und Meer gehören für den Ägypter zusammen.
8] rmxAqxiTq unklar. Es drückt das Verb wohl eine Beziehung zwischen
dem Entlaufenen und der Stelle des Zaubernden aus, an die er zu gehören scheint.
Der ganze Text ist in einer Spirale aus der Mitte heraus geschrieben;
koptisch ist dies das einzige Beispiel solcher Gewohnheit. Indessen gibt es
aramäische Schalen mit Inkantationen, die sich vergleichen lassen; vgl. Montgomery,
Aramaic incantation bowls (mir nicht erreichbar). Vgl. Abb. 1 der Taf. II.

1 Eigene Kollation, e . xooyK Erman.
 
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