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Salis, Arnold [Hrsg.]; Salis, Arnold [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1936/37, 1. Abhandlung): Neue Darstellungen griechischer Sagen, 2: Picenum — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.41988#0039
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Neue Darstellungen griechischer Sagen: II. Picenum.

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„Von den Darstellungen auf der figurenreichen Vorder-
seite nimmt zuerst die Abbildung eines großen Schiffes unsere
Aufmerksamkeit in Anspruch. Der Kiel läuft vorn wie ein Sta-
chel aus; der Vordersteven ist hoch emporragend, nach vorn
gebeugt, wie ein Vogelhals, und endet scheinbar als ein Kopf
mit Hörnern; der Hintersteven ist nicht mehr deutlich; das
Steuerruder ist aber bestimmt wahrnehmbar. Mitten im Schiff
steht der Mast, mit einem großen viereckigen, quadratisch ein-
geteilten Segel; Taue laufen vom obersten Rande des Segels
nach beiden Seiten. Im Schiffe sehen wir 15 Mann, alle in der-
selben Stellung, wie sitzend, mit vorgestreckten Armen, ru-
dernd dargestellt; nur in der Mitte deuten schräge Striche vier
Ruder an. In der Mitte, am Mast, hat man wahrscheinlich auch
eine stehende Figur zu erkennen, die mit dem Segel beschäftigt
ist. Unter dem Schiff sind 5 Fische gezeichnet. Unterhalb des
großen Schiffes sehen wir zwei kleinere Schiffe offenbar im
Kampf; sie liegen gegeneinander an, so daß die Vordersteven
sich kreuzen. Die Form ist im ganzen wie die des großen Schif-
fes, nur daß diese kleineren ohne Mast und Segel sind. Das
Steuerruder ist nur bei dem linken angegeben; bei dem Schiffe
rechts, das seine linke Seite uns zuwendet, müssen wir uns das
Steuerruder an der anderen Seite denken; an beiden Schiffen
scheinen 4 schräge Striche an der Schiffsseite Ruder anzudeu-
ten, wie an dem großen Schiffe oben. In diesen Schiffen stehen
kämpfende Personen: in dem links drei (und hinter diesen viel-
leicht noch am Ruder eine sitzende Figur), in dem größeren
Schiffe rechts fünf Personen; alle schwingen Schwerter; ob die
runde Form, die den Körpern gegeben, dadurch zu erklären
ist, daß die Männer schildtragend aufzufassen sind, scheint
nicht ganz klar. Links sind unter diesen Schiffen 6 Fische.
Rechts sieht man vier schreitende menschliche Figuren, die
etwas tragen; diese sind umgekehrt gezeichnet, so daß sie die
Füße gegen den Schiffskiel wenden; ihre Köpfe fehlen, indem
der Stein gerade hier abgebrochen ist.
Oberhalb, vorn und hinten vom großen Schiff sind mehrere
zum Teil unklare Darstellungen. Rechts oben stehen zwei
Menschen-Paare: die einen wenden sich gegeneinander, die
anderen folgen einander nach; in beiden Paaren sind die zwei
Figuren durch eine Linie verbunden. Links vom großen Schiff
sehen wir drei Menschen, die mit etwas beschäftigt sind, was
 
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